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Freie Universität Bozen

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Ein Moment der Stille am Tag des Gedenkens an den Holocaust

Heute um 11.30 Uhr hielt die Universitätsgemeinschaft gemeinsam mit Schüler*innen und institutionellen Vertreter*innen aus Brixen inne, um den Opfern des Holocausts zu gedenken.

Jedem einzelnen Schicksal kommt eine immense Bedeutung zu, wenn wir vom Holocaust sprechen: zum heutigen Tag des Gedenkens wurden in Brixen zwei Gedenkfeiern organisiert, bei denen die Fakultät für Bildungswissenschaften mitwirkte und einen Aspekt – die Bedeutung des Widerstands der Geschwister Scholl – durch Historiker*innen erläuterte.

In den Mittelpunkt der diesjährigen Gedenkfeiern in Brixen stellten die Veranstalter 774 Namen, die für 774 Schicksale stehen, welche am 6. Dezember 1943 und am 30. Januar 1944 vom Mailänder Hauptbahnhof mit Ziel Auschwitz-Birkenau abfuhren. Das Brixner Kulturkomitee Evviva Brixen-Bressanone hat dazu das Gemeinschafswerk „Passage“ organisiert.

Heute um 11.30 Uhr fand am Geschwister-Scholl-Platz der erste Teil der Gedenkfeiern statt. Dabei haben die zwei an der Fakultät lehrenden Historiker*innen Norbert Parschalk und Luisa Tasca die Geschwister Hans und Sophia Scholl historisch eingeordnet und erläutert, welche Rolle sie für den Widerstand spielten. Forscherin Marjan Asgari las Texte von Überlebenden des Holocausts vor. Das italienische Kulturkomitee Evviva stellte das Gemeinschaftswerk „Passage“ vor.

Dabei haben Schüler*innen der dritten Klassen der Brixner Sekundarschulen Manzoni und Wolkenstein sowie der vierten und fünften Klassen der Grundschulen Rosmini und Montalcini auf 774 Stücken Holz ebenso viele Namen von jüdischen Deportierten geschrieben. Die Schüler*innen werden diese Holzstücke heute zum Bahnhof Brixen bringen und zwei Haufen formen: einen stellvertretend für jene Juden, die in ihre Heimat zurückkehrten, und den weitaus größeren Haufen mit den Namen jener Deportierten, die das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau nicht überlebt haben. Jedes Stück Holz symbolisiert auch die Holzbretter, mit denen die Züge vernagelt worden auf diesen Todesfahrten. Züge, die auch durch Brixen fuhren.

Der zweite Teil der Veranstaltung findet um 16.30 Uhr am Bahnhof Brixen unter Beisein des Präfekten Vito Cusumano statt.

(vic)