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Kinder, Arbeitsmarkt, Kapitalismus

Im Rahmen ihrer Vorlesung „Sozialwissenschaftliche Theorien der Geschlechterverhältnisse“ im Studium Generale lädt Andrea Nagy zwei Expert*innen zu öffentlichen Vorträgen.

Geschlecht ist identitätsstiftend und betrifft unser körperliches „Sein“ genauso wie ein gesellschaftliches Verhältnis samt ökonomischer Struktur. Es ist ein subjektives und intimes Thema, genauso wie ein politisches und öffentliches Thema. Die Soziologie beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit der geschlechtlichen Dimension des Sozialen, darunter mit bis heute aktuellen Fragen zu geschlechtsspezifischen Unterschieden auf dem Arbeitsmarkt und in politischen Entscheidungsprozessen oder den Machtäußerungen hinter gewalttätigen Handlungsweisen von Männern.  

Im Rahmen ihrer Vorlesung „Sozialwissenschaftliche Theorien der Geschlechterverhältnisse“ lädt Andrea Nagy zwei Expert*innen, die unterschiedliche Perspektiven auf die Geschlechterfrage sichtbar machen: Paul Scheibelhofer spricht am Freitag, 7. Mai 2021 um 14 Uhr online zum Thema: „Männlichkeiten im Patriarchat: Zwischen Privilegien und Kosten der Dominanz“. Der Assistenzprofessor für Kritische Geschlechterforschung am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Innsbruck wird einen Blick auf Männlichkeitskonstruktionen im Patriarchat werfen und den Widersprüchen nachgehen, die sich für Männer aus ihrer strukturell privilegierten Position ergeben. Vor diesem Hintergrund wird über Strategien zur Überwindung dominanter Männlichkeitsentwürfe diskutiert werden. 

Am Freitag, 14. Mai 2021 spricht die an der Uni Innsbruck lehrende Politikwissenschaftlerin Alexandra Weiss um 14 Uhr online zum Thema: „Kinder, Küche, Kapitalismus.“ „Ökonomie und Arbeitsorganisation werden oft außerhalb unserer privaten Lebensverhältnisse gedacht, dabei haben sie unmittelbaren Einfluss darauf. Ob Kapitalismus sozialstaatlich reguliert ist oder nicht, wie Arbeit organisiert, bewertet und bezahlt wird, beeinflusst Geschlechterverhältnisse, begrenzt oder erweitert unsere Handlungsmöglichkeiten, aber auch unsere Vorstellungskraft von einer demokratischen Gestaltung unserer Gesellschaft“, so die Wissenschaftlerin. Der Vortrag will einen Überblick der Entwicklung vom sozialstaatlich regulierten Nachkriegskapitalismus hin zum neoliberalen Kapitalismus bieten und deren Einfluss auf die Geschlechterordnung beleuchten. 

Wer als Externer teilnehmen möchte, kann sich bei Andrea.Nagy@unibz.it zu den Online-Talks anmelden.

(vic)