
Linguistik: Sprachparellelen des Südtiroler Dialektes und des Polnischen
Prof. Birgit Alber erzählt von ihrem Projekt des Crowdsourcings in der Dialektologie – dabei können Menschen auf der Plattform vinko.it ihre Sprachproben hinterlassen. Feldforschung 4.0 sozusagen, da ein Versand von Fragebögen wie zur Zeit Georg Wenkers oder der persönliche Besuch wie beim Begründer der französischsprachigen Dialektologie, Jules Guilliéron, zu aufwändig wären. Das Fersentalerische und das Zimbrische für Linguisten deshalb so faszinierende Sprachen, da sie schon seit dem Mittelalter als Sprachinseln existieren. Prof. Alber taucht mit uns ein in zwei interessante germanische Sprachinseln, die Fersentaler Sprachinsel in der valle die Mòcheni und die zimbrische Sprachinsel von Lusérn. Auch das Dolomitenladinische begeistert die Linguistin, die noch von der Vielfalt der Ausbildungswege in Linguistik an der Fakultät für Bildungswissenschaften in Brixen erzählt. Und wussten Sie, dass manche dialektale Ausformungen wie z.B. pschtellt (für“bestellt“) eine Anhäufung von Konsonanten führt, wie man sie als Silbenstruktur nur im Polnischen oder im Passamaquoddy, einer Sprache der Algonquin-Indianer in Nordamerika kennt?