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Free University of Bozen-Bolzano

Location Room BZ F0.03, Universitätsplatz 1 - Piazza Università, 1, 39100 Bozen-Bolzano

Departments CC Regional History

Contact Karlo Ruzicic-Kessler
karlo.ruzicickessler@unibz.it

25 Oct 2019 17:30-19:00

Vortrag: Der Vertrag von St. Germain. Entstehung – Inhalt – Wirkungsgeschichte

Der Vertrag von St. Germain zwischen Österreich und den alliierten Siegermächten wird von Historikerin Anita Ziegerhofer untersucht.

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Der nächste Vortrag in der Reihe wird am 25.10.2019 von der Historikerin Anita Ziegerhofer gehalten. Sie spricht zu „Der Vertrag von St. Germain: Entstehung – Inhalt – Wirkungsgeschichte“. Am 10. September 1919 unterschrieb der österreichische Staatskanzler Karl Renner im Steinzeitsaal des Schlosses St. Germain-en-Laye auf der einen, die alliierten und assoziierten Mächte auf der anderen Seite den „Friedensvertrag“ von St. Germain. Dabei handelt es sich nach dem Vertrag von Versailles um den zweiten der fünf Pariser Vororte-Verträge. Die österreichische Friedensdelegation weigerte sich, den Vertrag als Friedensvertrag zu bezeichnen, man betrachtete den Vertrag von St. Germain als Staatsvertrag und beharrte damit auf dem Standpunkt, dass „Österreich“ ein neuer Staat sei, der so wie die Tschechoslowakei oder der SHS-Staat auf dem Boden der untergegangenen Habsburgermonarchie entstanden war. Im Vortrag wird es darum gehen, das Ringen um einen „gerechten“ Friedensvertrag seitens der österreichischen Delegation in Paris sowie deren Erfolge und Misserfolge kurz darzustellen, um im Anschluss den Inhalt des Vertrages von St. Germain zu beleuchten. Der 381 Artikel umfassende Vertrag beinhaltet weit mehr als Anschlussverbot, Gebietsabtretungen und Minderheitenrechte: So bildet etwa der erste Teil des Vertrages die Satzung des Völkerbundes, der vorletzte Teil ist der Satzung der ILO gewidmet. Abschließend wird die Frage aufgeworfen werden, wie der Vertrag die Politik und das kollektive Gedächtnis der jungen Ersten Republik geprägt hat.