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Freie Universität Bozen

Press releases

Wirtschaftsinformatik: Zwei internationale Konferenzen in Bozen

In der ersten Oktoberwoche organisiert die Fakultät für Informatik gleich zwei wichtige internationale Konferenzen aus dem Bereich der Wirtschaftsinformatik in Bozen: CoopIS 2022 (International Conference on Cooperative Information Systems) vom 4.-7. Oktober sowie parallel dazu EDOC (Enterprise Computing Conference) vom 3.-7. Oktober 2022. Im Fokus? Kooperative Informationssysteme – kurz CIS – sind fundamentaler Teil einer jeden Firma, da sie anhand flexibler, skalierbarer und intelligenter Dienste die Interaktion zwischen Personen, Organisationen und Systemen erst ermöglichen.

Welche Bedeutung kommt den so genannten „kooperativen Informationssystemen“ zu? „Der Bereich der CIS integriert Forschungsergebnisse aus verschiedenen Informatikbereichen, wie verteilte Systeme, Koordinationstechnologien, kollaborative Entscheidungsfindung, Unternehmensarchitektur, Geschäftsprozessmanagement und konzeptionelle Modellierung“, erläutert der aus Brasilien stammende Prof. Giancarlo Guizzardi. Er hat die beiden Konferenzen gemeinsam mit Prof. Marco Montali und Fabrizio Maggi organisiert. „In den vergangenen Jahren haben sich aus diesen Themenbereichen gleich mehrere innovative Technologien herausgebildet: Cloud Computing, Service Oriented Computing, das Internet der Dinge, semantische Systeme, Blockchain etc., die die nächste Generation von CIS ermöglichen.“

Die zwei Konferenzen CoopIS und EDOC bündeln verschiedene Ansprüche: die Forschungsergebnisse der Bozner Professor*innen der Fakultät für Informatik treffen auf ein internationales Publikum und rücken gleichsam die Lehre an der Fakultät in den Fokus; zudem wurde mit dem NOI-Techpark ein wichtiger Konferenzpartner gefunden. Da in den vergangenen zwei Jahren Konferenzen abgesagt wurden bzw. 2021 online stattfanden, darf die Konferenz CoopIS in ihrer 28. Ausgabe auf großes Interesse der 110 internationalen Teilnehmer*innen blicken.

Ein Schwerpunkt liegt dabei auf den Aspekten der Datenanalyse und der Prozessmodellierung: „Weltkonzerne wie Amazon, Netflix oder Airbnb sind im Grunde genommen riesige Softwareunternehmen“, nennt Prof. Guizzardi als Beispiel. „Aber um beim Beispiel Netflix zu blieben – wir haben es sowohl mit einer riesigen Softwareplattform als auch mit einer Organisation zu tun.“ Für deren komplexe Führung benötigt es Kenntnisse in Management und auch in Software-Engineering, daher das Zusammenspiel von Mensch, Maschine und Organisation.

Hauptredner:

Bei CoopIS konnten bekannte Redner gewonnen werden. Prof. Daniel R. Isaacs wird zum Thema Digital Twins referieren: dabei kann ein Problem komplett gespiegelt werden. In der Medizin wird beispielsweise ein echter Tumor digital gespiegelt, um ihn in der digitalen Welt experimentell zu behandeln. Daraus können wiederum Erfahrungen und neue Erkenntnisse für die reale Welt gewonnen werden

Die Professorin Carliss Y. Baldwin (Harvard Business School) spricht in ihrem Vortrag „We are all digital now“ über Plattformsysteme und Prozessabläufe in modernen Unternehmen.

Professor Giovanni Sartor von der Universität Bologna wird auf die aktuelle Thematik ethischer und rechtlicher Normen in der Informatik eingehen. „Hier geht es um das große Thema der Verwaltung von Daten, Datenschutzfragen, die Rückverfolgbarkeit aller rechtlichen Verträge und wie wir Softwaresysteme unter Einhaltung ethischer Normen entwickeln“, so Guizzardi.

Auf der Konferenz kommen weiters Themen Künstliche Intelligenz, Datenintegration und Internet of Things zur Sprache, ebenso die Ethik im Gesundheitswesen.

Mit diesen zwei Konferenzen verabschiedet sich Prof. Giancarlo Guizzardi nach sechs Jahren von der Fakultät für Informatik in Bozen, um künftig in den Niederlanden zu lehren.

(zil)