Bildungsziele
Wissen und Verstehen:
Am Ende der Studienlaufbahn werden die Studierenden die folgenden Kenntnisse und Fähigkeiten erworben haben:
diachrones Textwissen und hermeneutisches Rüstzeug zum Verständnis des Phänomens der menschlichen Existenz im Kontext der Einrichtung der Polis;
diachrones Textwissen und Instrumente der epistemologischen Analyse zum Verständnis des Verhältnisses zwischen philosophischem und wissenschaftlichem Wissen, unter besonderer Berücksichtigung der ethischen Grundlagen der Ökonomie und der Voraussetzungen und Implikationen der ökonomischen Modellierung;
Kenntnis ausgewählter philosophischer Grundstellungen und theoretischer Analyseinstrumente zur Ausbildung der autonomen Fähigkeit zur begrifflichen Fassung und ethisch-philosophischen Diagnose von Phänomenen;
Kenntnis ausgewählter philosophischer Grundstellungen und theoretischer Analyseinstrumente für das Verständnis der grundlegenden Institutionen der westlichen Welt;
Kenntnis des Verhältnisses zwischen Natur und Gesellschaft anhand grundlegender Konzepte der philosophischen Tradition, die eine Analyse des menschlichen Lebensraums und ein Verständnis der Krisen im Zusammenhang mit der Technisierung der Natur im wirtschaftlichen Kontext ermöglichen;
Kenntnis der philosophischen Gründe für Entscheidungskriterien im Bereich der Wirtschaft und deren ethischen Implikationen, mit dem Ziel, das Element der Verantwortung zu verstehen, das diese Gründe sowohl auf theoretischer als auch auf praktischer Ebene mit sich bringen, wobei der Schwerpunkt auf transformativen Erfahrungen liegt.
Fähigkeit, Wissen und Verstehen anzuwenden:
die Fähigkeit, sich von der operativen, kontingenten Ebene und den entsprechenden Wissensformen zu lösen, um sich auf den Bereich einzulassen, in dem sich der Sinn und das auf diesen bezogene gründende Wissen konstituieren;
die Fähigkeit, zwischen der faktischen Ursache eines Sachverhalts und dem Ursprung oder Prinzip eines Phänomens zu unterscheiden;
die Fähigkeit, die sprachliche Dimension und die Unterschiede zwischen den Sprachen als Bereich der Ausarbeitung des philosophischen Denkens zu verstehen;
die Fähigkeit, eine autonome kognitive und kritische Haltung einzunehmen, die durch eine angemessene Fähigkeit zur Konzeptualisierung auf methodologischer, theoretischer und ethischer Ebene unterstützt wird;
die Fähigkeit, Textbeispiele aus der philosophischen Tradition zu lesen und zu interpretieren und den Grundgedanken ihrer Überlegungen nachzuvollziehen;
die Fähigkeit, einen Begriff oder eine Argumentation in einem mehrsprachigen, durch die Übersetzung und den Dialog zwischen dern Sprachen gekennzeichneten Kontext effektiv zu formulieren.
Urteilen (making judgements):
Erlangung der nötigen Urteilsfähigkeit und der dazugehörigen methodologischen Werkzeuge für die kritische Analyse von Daten, Quellen, Annahmen und Implikationen der wissenschaftlichen Praxis sowie der politischen, ethischen und juristischen Zusammenhänge, in die sich die ökonomischen Phänomene einreihen und mit denen sie interagieren
Kommunikationsfähigkeit (communication skills)
Beherrschung des Italienischen, Deutschen und Englischen in Wort und Schrift, einschließlich der Übersetzung dieser Sprachen. Interkulturelle Kompetenz. Begriffliche Prägnanz, Fähigkeit der schriftlichen Erfassung von Sachverhalten, insbesondere für wissenschaftliche und wissenschaftsbasierte Texte
Lernfähigkeit (learning skills)
Förderung des kritischen Denkens und der analytischen Fähigkeiten, komplexe Probleme in ihrer langfristigen Dynamik und in der Vielfalt ihrer — auch ethischen — Implikationen zu erkennen.
Bildungsziele und erwartete Lernergebnisse (zus. Informationen)
Der Kurs zielt auf die Fähigkeit zur philosophischen Begriffsbildung und zur philosophischen Diagnose von (insbesondere ökonomischen) Phänomenen. Dazu werden exemplarische Grundstellungen der philosophischen Überlieferung der Moderne analysiert und u.a. Themen wie der menschliche Seinsbezug, das Wesen der Wahrheit, die Begründung des Sinns der Wirklichkeit, das Verhältnis von Philosophie und Wissenschaft behandelt. Durch den phänomenologischen Zugang zu einer ursprünglichen philosophischen Ethik bietet der Kurs einen Aufriss der Grundzüge eines philosophischen Menschentums.
Wissen und Verstehen:
1. Wissen und Verstehen von ausgewählten Grundstellungen der philosophischen Überlieferung;
2. Kenntnis der grundlegenden Institutionen des abendländischen Menschentums;
3. Kenntnis von begrifflichem Werkzeug für eine ethische Diagnose unserer Epoche.
Anwenden von Wissen und Verstehen:
1. Entwicklung der Fähigkeit zur Unterscheidung zwischen der vorhandenen, operativ bestimmten Wirklichkeit und dem Bereich der Sinnbildung;
2. Entwicklung der Fähigkeit zur Analyse der Möglichkeitsbedingungen und Implikationen von (ökonomischen) Phänomenen;
3. Entwicklung der Fähigkeit, einen philosophischen Gedanken auszuarbeiten und zu formulieren.
Urteilen:
1. Erkenntnis des Wesens eines philosophischen Urteils;
2. Erkenntnis und Anwendung des Unterschieds zwischen Urteilen und Bewerten;
3. Erkenntnis und Anwendung des Unterschieds zwischen der Formulierung eines Urteils und der Äußerung einer Meinung.
Kommunikation:
1. Sprechen über die Sinnbezüge vorwissenschaftlicher Sachverhalte;
2. Einübung einer Sprechweise, die sich aus der Sinnstruktur vorliegender Sachverhalte bestimmen lässt;
3. Auseinandersetzung mit den spezifischen Erfordernissen mündlicher und schriftlicher Mitteilung von philosophischen Inhalten.
Lernstrategien:
1. eigenständige unhypothetische Reflexion;
2. auf philosophische Texte angewandte hermeneutische Fähigkeiten;
3. mündliche und schriftliche Vermittlung von Selbstgedachtem.