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Freie Universität Bozen

Finanzmärkte & Institutionen für ÖPE

Semester 1 · 27222 · Bachelor in Ökonomie, Politik und Ethik · 7KP · DE


Der Kurs Finanzmärkte & Institutionen für ÖPE vermittelt ein grundlegendes Verständnis der Funktionsweise von Finanzmärkten und ihrer Bedeutung für die Realwirtschaft. Thematisiert werden zentrale Marktsegmente wie der Anleihen- und Aktienmarkt, die Rolle von Banken und Zentralbanken sowie grundlegende Konzepte wie Risiko, Rendite und Informationsasymmetrien. Ziel des Kurses ist es, wirtschaftliche Zusammenhänge im Finanzsystem verständlich zu machen und deren institutionelle Rahmenbedingungen zu analysieren.

Lehrende: Florian Kiesel

Vorlesungsstunden: 42
Laboratoriumsstunden: -
Anwesenheitpflicht: Die Teilnahme wird empfohlen aber sie ist nicht Pflicht

Themen der Lehrveranstaltung
Warum gibt es überhaupt Banken? Welche Macht hat eine Zentralbank über unsere Wirtschaft? Warum drehen Anlegerstimmungen innerhalb von Minuten, wenn die Zinsen steigen? Und wieso setzen Unternehmen oder Investoren komplexe Instrumente wie Optionen und Swaps ein, um Risiken zu steuern? Mit solchen Fragen steigen die Studierenden in das Thema ein und entwickeln Schritt für Schritt ein systematisches Verständnis der Finanzmärkte. Im ersten Teil werden die Grundlagen der Finanzintermediation, Risikoallokation und Informationsasymmetrien behandelt. Die Studierenden lernen, warum es Banken und Zentralbanken braucht, und wie Kreditverträge, Screening und Monitoring wirtschaftliche Aktivität ermöglichen. Der Kurs thematisiert bankbasierte und marktorientierte Finanzsysteme, Kreditrationierung und die geldpolitischen Instrumente von Zentralbanken. Darauf aufbauend geht es um die Funktionsweise und Bewertung zentraler Märkte. Im Bereich der Anleihen werden die Zinsstruktur, Staats- und Unternehmensanleihen, Bewertungsmethoden, Ausfallrisiken und die Rolle von Ratingagenturen diskutiert. Im Bereich der Aktienmärkte stehen Börsenorganisation, Handelsmechanismen, Liquidität, Preisbildungsprozesse, Markteffizienz sowie Börsengänge (IPOs) und Leerverkäufe im Vordergrund. Der Kurs behandelt zudem die Märkte für Derivate wie Forwards, Futures, Optionen und Swaps, erklärt ihre Funktionsweise und Einsatzmöglichkeiten im Hedging und zeigt zugleich ihre Bedeutung für Stabilität und Instabilität im Finanzsystem. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der modernen Portfoliotheorie, Diversifikation, Risiko-Rendite-Abwägungen, empirischen Beobachtungen zu Renditeverteilungen und Volatilität. Auch aktuelle Entwicklungen wie Robo-Advisors werden behandelt, um die Digitalisierung des Portfoliomanagements sichtbar zu machen. Zum Abschluss richtet der Kurs den Blick auf alternative Finanzierungsformen wie Crowdfunding und Kryptowährungen. Besonderes Augenmerk liegt auf Initial Coin Offerings (ICOs) als innovativer, aber riskanter Finanzierungsweg sowie auf der zunehmenden Regulierung von Finanzmärkten. Theorie, aktuelle Fallstudien und wirtschaftspolitische Debatten werden konsequent miteinander verbunden, sodass die Studierenden Finanzmärkte nicht nur als abstraktes Modell, sondern als lebendiges System verstehen, das Wirtschaft und Gesellschaft prägt.

Unterrichtsform
Die Lehrveranstaltung wird hauptsächlich in Form von Frontalunterricht durchgeführt. Ergänzend werden Diskussionen und aktuelle wirtschaftliche Entwicklungen einbezogen, um theoretische Konzepte mit der Realität zu verknüpfen.

Bildungsziele
Wissen und Verstehen Am Ende der Studienlaufbahn werden die Studierenden die folgenden Kenntnisse und Fähigkeiten erworben haben: - Kenntnis der Rechtsquellen und ihrer Wirksamkeit im nationalen und europäischen Kontext; - das Konzept des Staates und die horizontale und vertikale Verteilung der Macht; - das Verhältnis zwischen Staat und Individuum und die Interventionsmöglichkeiten zur Regulierung des wirtschaftlichen und sozialen Bereichs; - Kenntnis der Quellen des Gemeinschaftsrechts und ihrer Wirksamkeit in den Systemen der Staaten und anderer internationaler Organisationen; - Kenntnis der Grundsätze des Binnenmarktes (Freizügigkeit und Abbau von Handelshemmnissen); - Kenntnisse über die Rolle der Europäischen Union auf internationaler Ebene und ihre Beziehung zu anderen internationalen Organisationen; - das System der Quellen, die das italienische und europäische Wirtschaftsrecht regeln; - interdisziplinäre Untersuchung (Recht und Wirtschaft) der Regulierungstheorie; - Analyse der wichtigsten sektoralen Regelungen; - Kenntnis der Quellen und der Disziplin des italienischen und europäischen Bank- und Finanzrechts. Fähigkeit, Wissen und Verstehen anzuwenden - die Fähigkeit, sich mit Muttersprachlern fließend und spontan über wirtschaftliche Themen auszutauschen; - Verständnis der Wirksamkeit von Rechtsinstituten und deren Auswirkungen; - Verständnis der Organisationsstruktur öffentlicher Einrichtungen und ihrer Legitimität; - Nutzung von nationalen und gemeinschaftlichen Rechtsquellen; - kritisches Verständnis der verschiedenen Modelle für Eingriffe in die Wirtschaft und Fähigkeit zur Bewertung von Regelungen; - Verständnis des Bankwesens und der Finanzdisziplin. Urteilen (making judgements) Erlangung der nötigen Urteilsfähigkeit und der dazugehörigen methodologischen Werkzeuge für die kritische Analyse von Daten, Quellen, Annahmen und Implikationen der wissenschaftlichen Praxis sowie der politischen, ethischen und juristischen Zusammenhänge, in die sich die ökonomischen Phänomene einreihen und mit denen sie interagieren Kommunikationsfähigkeit (communication skills) Der Kurs trägt zur Erreichung folgender Ziele und Ergebnisse bei: Beherrschung des Italienischen, Deutschen und Englischen in Wort und Schrift, einschließlich der Übersetzung dieser Sprachen. Interkulturelle Kompetenz. Begriffliche Prägnanz, Fähigkeit der schriftlichen Erfassung von Sachverhalten, insbesondere für wissenschaftliche und wissenschaftsbasierte Texte Lernfähigkeit (learning skills) Förderung des kritischen Denkens und der analytischen Fähigkeiten, komplexe Probleme in ihrer langfristigen Dynamik und in der Vielfalt ihrer — auch ethischen — Implikationen zu erkennen

Bildungsziele und erwartete Lernergebnisse (zus. Informationen)
Der Kurs stärkt die Fähigkeit der Studierenden, aktuelle Entwicklungen auf den Finanzmärkten kritisch einzuordnen und theoretisch fundiert zu bewerten.

Art der Prüfung
Die Leistungskontrolle erfolgt über eine schriftliche Klausur. Die Klausur umfasst sowohl theoretische Fragen als auch Rechen- und Anwendungsaufgaben zu den im Kurs behandelten Themen. Die Anforderungen gelten gleichermaßen für anwesende und nicht-anwesende Studierende.

Bewertungskriterien
Die Bewertung orientiert sich an der fachlichen Richtigkeit, der Klarheit der Argumentation und der Fähigkeit, theoretische Konzepte auf praktische Fragestellungen zu übertragen. Zum Bestehen ist eine Mindestnote von 18 von 30 Punkten erforderlich.

Pflichtliteratur

Die Vorlesung basiert auf dem Skript und den bereitgestellten Materialien des Dozenten. Es gibt kein verpflichtendes Lehrbuch.



Weiterführende Literatur

Wichtige Arbeiten werden im Skript erwähnt und können bei Interesse nachgelesen werden. Dies ist allerdings nicht erforderlich. Zur allgemeinen Vertiefung können folgende Werke herangezogen werden:

  • Mishkin, F. S., & Eakins, S. G. (2021). Financial Markets and Institutions (10. Auflage). Pearson.
  • Saunders, A., & Cornett, M. M. (2019). Financial Markets and Institutions (7. Auflage). McGraw-Hill.
  • Berk, J., & DeMarzo, P. (2020). Corporate Finance (5. Auflage). Pearson.



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Diese Lehrtätigkeit trägt zur Erreichung der folgenden Ziele für nachhaltige Entwicklung bei.

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