
Die 9. Tagung Didattica e Inclusione scolastica Inklusion im Bildungsbereich
Zum neunten Mal wurde die Tagung Didattica e Inclusione scolastica – Inklusion im Bildungsbereich vom Kompetenzzentrum für Inklusion im Bildungsbereich veranstaltet, diesmal unter dem Motto einer an Inklusion, Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit ausgerichteten Bildung und Erziehung und mit Unterstützung der Bruno Kessler Stiftung.
Ein Großteil der Teilnehmer:innen kam aus der Provinz Bozen / Trentino und dem weiteren Italien und etwa ein Fünftel aus deutschsprachigen Ländern, wie Deutschland und Österreich. Die Personen kamen zu gleichen Teilen aus dem universitären Bereich und der Bildungspraxis.
In einem dichten Programm von Kurzvorträgen stellten Expert:innen neue Forschungsprojekte und pädagogische Ansätze zu den Themenfeldern Bildungsgerechtigkeit, Bildung für Nachhaltige Entwicklung sowie demokratische Bildung vor, zudem luden diverse Workshops dazu ein, sich zu entsprechenden konkreten pädagogisch-didaktischen Konzepten und Strategien auszutauschen und diese zu erproben.
Im Eröffnungsplenum am Freitag hielten Prof.in Anna Granata von der Universität Milano Bicocca und Prof. Dr. PhD Timo Dexel von der Universität Münster inspirierende Keynotes zu den Themen Kreativität und Demokratie sowie zum Verhältnis von inklusiver Didaktik zu sozialer Ungleichheit.
Am Samstag standen zwei weitere hochinteressante Hauptvorträge auf dem Programm. Zunächst gaben Prof.in Dr. PhD Simone Seitz, Leiterin des Kompetenzzentrums für Inklusion im Bildungsbereich und die Forscherin Dr.in PhD Giulia Consalvo mit einem Fokus auf “Gleichheit und Differenz im Kontext inklusiver Schul- und Unterrichtsentwicklung” einen Einblick in erste Ergebnisse einer laufenden wissenschaftlichen Begleitstudie des Kompetenzzentrums zur Qualitätsinitiative “Wege in die Bildung 2030” der Deutschen Bildungsdirektion.
Im Anschluss präsentierte und reflektierte Dr. Davide Azzolini von der Bruno Kessler Stiftung die Befunde mehrerer Studien unter der gedanklichen Klammer der Bildungsarmut.
Insgesamt machte die Tagung deutlich, dass ein inklusives Bildungssystem zwar spezifisch hohes Potenzial für eine nachhaltige, an Bildungsgerechtigkeit ausgerichtete, qualitativ hochwertige Bildung hat, sich dieses aber nicht automatisch erschließt, sondern kritische Reflektion und eine hohe Professionalität erfordert.
Das Organisationsteam des Kompetenzzentrums freut sich auch in diesem Jahr über das große Interesse und den erfolgreichen Abschluss der diesjährigen Tagung.
Wie auch bei den vergangenen Konferenzen, ist auch diesmal als nächster Schritt die Veröffentlichung eines zweisprachigen Sammelbandes im open-access Format geplant, das sich gleichermaßen an Wissenschaft und Praxis richtet.