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Freie Universität Bozen

Deutsche Gebärdensprache A1.1

Semester 1 · 17334 · Bachelor in Kommunikations- und Kulturwissenschaften · 2KP · DE


Die Veranstaltung vermittelt einen Überblick über die Gebärdensprachen und Kultur der Gehörlosengemeinschaft.
Der Einführungskurs richtet sich an alle, die keine oder nur geringe Vorkenntnisse mit Gebärdensprachen haben.
Die Teilnehmer:innen werden in die Grundstrukturen der ÖGS und des internationalen Fingeralphabets eingeführt sowie in das Erlernen von Grundregeln der Grammatik, z.B. Lokalisation und Klassifikatoren.
Die besondere Bedeutung von Gestik, Mimik und Körperausdruck in den Gebärdensprachen wird anhand von speziellen Übungen nahegebracht.
Gebärdenübungen zu zwei- und dreidimensionalen Objekten sowie das Training der Wahrnehmung von bewegten Objekten und Subjekten sind Teile des methodischen Ansatzes.
Einfache Kommunikationssituationen wie Begrüßung, Kennenlernen und die Bewältigung von Alltagssituationen werden praktisch geübt.

Lehrende: Barbara Schuster

Vorlesungsstunden: 20
Laboratoriumsstunden: 0
Anwesenheitpflicht: Laut Studiengangsregelung

Themen der Lehrveranstaltung
- Einführung in die Österreichische Gebärdensprache (ÖGS) und in die Welt der Gehörlosengemeinschaft, ihrer Kultur und Geschichte - Grammatik und Struktur der Gebärdensprachen - Grundlagen: Gebärden für den Alltag im Kindergarten und im Schulbereich - Fingeralphabet Lexeme zur Basiskommunikation wie Begrüßung, Farben, Personenbeschreibung, Zahlen, Aussehen, Körper, Kleidung, Formbeschreibungen.

Unterrichtsform
Vortrag, Übungen, Dialoge, Gruppen- und Partnerarbeit, Vorstellung von Lernmaterialien, Spiele in ÖGS

Bildungsziele
- Die Lehrveranstaltung wendet sich an Studierende und Pädagog:innen, die in ihrer schulischen oder elementarpädagogischen Praxis die Österreichische Gebärdensprache auf Niveau A1.1 erlernen, verwenden und hierfür über die entsprechenden Sprachkompetenzen verfügen sollen - Erlernen der Fähigkeit, sich in einer visuell-gestischen Sprache auszudrücken, die im Vergleich zur gesprochenen Sprache neue Ausdrucksmöglichkeiten bietet - Förderung und Entfaltung der Sprachlernfreude - Förderung der feinmotorischen Fähigkeiten - Erlernen verschiedener sprachlicher Facetten für Lernsituationen durch Lieder - Fähigkeit, Basisdialoge in Österreichische Gebärdensprache durchzuführen - ÖGS in der pädagogischen Praxis anwenden und umsetzen zu können, bilingual-bimodales Arbeiten mit Kindern und Jugendlichen erlernen. Ziel ist es, das Kind mit seinen Gedanken und dem Ausdruck seiner Gefühle aktiv wahrzunehmen und mit ihm in Kommunikation und Beziehung treten zu können. Kommunikation ist die Basis für Verstehen, Lernen, Entwicklung und Beziehungen. Sprache ist eine der Hauptformen in der Kommunikation und die Voraussetzung für einen gelungenen Bildungsweg. Durch die Österreichische Gebärdensprache wird den Pädagog:innen Zugang zu nonverbalen Ausdrucksformen, Körpersprache, Gestik und Mimik eröffnet, um das Kind bestmöglich stärken und in seiner Entwicklung begleiten zu können. - Erlernen von Möglichkeiten zur Förderung der Deutsch-Kompetenzen von Schüler:innen durch Aufzeigen von bilingualem Unterricht und dessen Vorteilen - Legen der Basis für das Lesenlernen (Fingeralphabet) - Unterschiede zwischen der Gebärdensprachen-Grammatik und der deutschen Grammatik erkennen - Hintergrundwissen zur Gehörlosengeschichte und -kultur erwerben Wissen und Verstehen Die Studierenden kennen die grundlegenden Strukturen der Gebärdensprachen (Syntax, Klassifikatoren und Lokalisation) und können zwischen der Grammatik der beiden Sprachsysteme (Deutsche Laut- und Schriftsprache und Gebärdensprachen) differenzieren. Sie kennen die Gehörlosenkultur und -geschichte. Anwenden von Wissen und Verstehen Die Studierenden wenden ihr Wissen in freier Kommunikation und bei praktischen Produktions- und Wahrnehmungsübungen an. Sie arbeiten mithilfe von Übungen an ihrer Handform. In einfachen Dialogen mit Gesprächspartner:innen können Grammatik und Vokabular gefestigt werden. Der Fokus liegt auf dem Beschreiben von Formen und des Aussehens von Gegenständen und Personen. Urteilen Die Studierenden sind in der Lage, eigene Fehler zu erkennen und zu korrigieren und in Partnerarbeiten dem Gegenüber konstruktives Feedback zu geben. Kommunikation Die Studierenden können ihr Wissen in einfachen Dialogen anwenden, sich selbst vorstellen und andere nach ihrer Person fragen. Lernstrategien Für nachhaltiges Lernen ist ein Mix verschiedener Methoden wichtig. Praktische Übungen und Spiele in der Gruppe (zum Beispiel Memory, Stille Post und Dialogübungen) tragen wesentlich zum Lernerfolg bei. Unterschiedliche Gebärdenvideos erweitern zusätzlich die Sprachkompetenz.

Art der Prüfung
Die abschließende Prüfung besteht aus 3 Bausteinen: 1. Rezeptiom: Erstellung einer Zeichnung auf Basis eines von mir erstellten Videos, in dem ich eine Form und/oder ein Aussehen in ÖGS beschreiben 2. Interaktion: Im Gespräch mit der Dozentin in ÖGS wird die freie Kommunikation und Interaktion geprüft. 3. Produktion: Erstellung eines max. zweiminütigen Videos: Personenbeschreibung in ÖGS: Name (Fingeralphabet), Alter (Zahlen), Wie sehe ich aus? (Farben und Formen) Hausübung: Die Studierenden erhalten einen Fragebogen zum Ankreuzen und Fragen zur Gehörlosenkultur und -geschichte, die Antworten müssen in einem kurzen deutschsprachigen Text verfasst werden. Wir mitberurteilt. Überprüft werden dabei die Grundregeln der Gebärdensprachen-Grammatik (Satzstellung und Mimik) und Lokalisation bei der Formbeschreibung. Dialoge werden nach Flüssigkeit und richtiger Grammatik kontrolliert.

Bewertungskriterien
Korrektheit der Antworten, zudem Vollständigkeit der erledigten Arbeitsaufträge und Hausarbeiten.

Pflichtliteratur

Vokabelvideos und Skripten werden zu Semesterbeginn bekanntgegeben und über die zur Lehrveranstaltung eingerichtete elektronische Plattform zur Verfügung gestellt.



Weiterführende Literatur

Literatur

• Boyes Braem, P. (1995): Einführung in die Gebärdensprache und ihre Erforschung.Signum Seedorf, 1995, Hardcover ISBN: 3927731102

pdf Datei zum Herunterladen: http://fzgresearch.org/PDF_Refs/Boyes%20Braem%20%201995.pdf 

• Phonologie der Laut- und Gebärdensprache Linguistische Grundlagen, Erwerb, sprachtherapeutische Perspektiven, Sascha Dümig, Helen Leuninger, Verlag: Schulz-Kirchner Verlag Gm Mrz 2013 ISBN 10: 3824809982ISBN 13: 9783824809981

Materialien: http://kinderhaende.at/de/content/shop

• Lernkoffer 1 Mit Händen sprechen - Meine ersten 100 Gebärden, Wien 2012,                    ISBN 978-3-950331-0-7                   Verlag kinderhände

• Lernkoffer 2 Mit Händen sprechen - 100 Gebärden für Kindergarten und Zuhause, Wien 2019, ISBN 978-3-9503331-4-5 

Verlag kinderhände 

• Liederbuch Das bunte kinderhände Liederbuch - Die schönsten Kinderlieder zum Singen und Gebärden, Wien 2014, ISBN 978-3-9503331-3-8 Verlag kinderhände

• ABC Magnete – Fingeralphabet zum Lernen, Buchstabieren und Lesen, Wien 2021, ISBN 978-3-9503331-6-9 

Verlag kinderhände 

Internet

• https://gebaerden-archiv.at (Tiroler Variante oder ÖGS verwenden)




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Diese Lehrtätigkeit trägt zur Erreichung der folgenden Ziele für nachhaltige Entwicklung bei.

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