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Freie Universität Bozen

Entwicklungs- und Pädagogische Psychologie 1 - Grundlagen

Semester 2 · 12445 · Einstufiger Master in Bildungswissenschaften für den Primarbereich - Abteilung in deutscher Sprache · 8KP · DE


Das Modul vermittelt ein Grundlagenwissen in
a) der Entwicklungspsychologie der frühen Kindheit, d.h. bis ungefähr zum 7. Lebensjahr, und
b) der Pädagogischen Psychologie und Lernpsychologie. Lernprozesse sowie motivationale Prozesse, die beim Lehren und Lernen zum Tragen kommen, werden ebenfalls aufgegriffen. Thematisiert wird auch die Entfaltung von Begabung, die Gestaltung von Lernumgebungen, die Diagnostik des Lernstandes unter besonderer Berücksichtigung inklusiver Prozesse und Settings.
Alle thematischen Schwerpunkte und Perspektiven der Vorlesungen werden in einem entsprechenden Laboratorium zu den Vorlesungen vertieft, die einerseits einen Schwerpunkt auf die Beobachtung des kindlichen Verhaltens und andererseits auf Pädagogische Psychologie und Lernpsychologie in Zusammenhang mit Inklusion setzen.
Das Gesamtmodul zielt sowohl auf die Vermittlung pädagogischen Basiswissens als auch auf den Aufbau spezifischer beruflicher Kompetenzen.

Lehrende: Gertraud Girardi Battisti, Reinhard Tschiesner, Johanna Happacher

Vorlesungsstunden: 60
Laboratoriumsstunden: 40
Anwesenheitpflicht: Laut Studiengangsregelung

Themen der Lehrveranstaltung
Siehe die einzelnen Kursmodule

Unterrichtsform
Vorlesungen, Laboratorium

Bildungsziele
Wissen und Verstehen Die Studierenden - kennen die methodischen, theoretischen und begrifflichen Grundlagen der Entwicklungspsychologie, Pädagogischen Psychologie und Lernpsychologie mit besonderem Blick auf die frühkindliche Bildung und die Inklusion; - kennen die wesentlichen physischen, kognitiven, emotionalen und sozialen Entwicklungsschritte in der frühen Kindheit und die entsprechenden Theorien; - kennen Formen und Verfahren systematischer Beobachtung und der Dokumentation; - erkennen Unterschiede zwischen Alltagsbeobachtungen, strukturierten Beobachtungen, Beobachtungen in pädagogischen Einrichtungen und in wissenschaftlichen Kontexten; - kennen die einschlägigen Theorien zu Lernen, Motivation, Kog-nition und Gedächtnis im frühen Kindesalter; - kennen Bedingungen und Kriterien für förderliche Lernumgebungen; - kennen Kriterien zur Beurteilung frühkindlicher Entwicklungsschritte; - kennen die Bedeutung von Entwicklungspsychologie, Pädagogischer Psychologie und Lernpsychologie in Bezug auf Prozesse der Inklusion in der frühkindlichen Bildung. Anwenden von Wissen und Verstehen Die Studierenden - können die fachlichen Grundlagen der Entwicklungspsychologie, Pädagogischen Psychologie und Lernpsychologie zu konkreten Situationen und Fällen in Beziehung setzen und entsprechende Handlungsstrategien im Bereich der frühkindlichen Bildung und der Inklusion entwickeln; - können die Kenntnis der Entwicklungsschritte in der frühen Kindheit für wissenschaftlich begründetes pädagogisches Handeln nutzen; - sind in der Lage, pädagogische Situationen systematisch zu beobachten und zu dokumentieren; - können frühkindliche Entwicklungsschritte fallbezogen unterstützen und in inklusiven Settings fördern; Urteilen Die Studierenden - können die fachlichen Grundlagen der Entwicklungspsychologie, Pädagogischen Psychologie und Lernpsychologie zur Beurteilung von Entwicklungen und Fortschritten in der frühkindlichen Bildung einsetzen; - können Beobachtungen und Dokumentationen zur Beurteilung von Lernprozessen nutzen; - können die Qualität förderlicher Lernumgebungen beurteilen; - können Vor- und Nachteile von Methoden der Beobachtung und der Dokumentation beurteilen; - können die Rolle von Motivation, Kooperation und der Entwicklung von Strategien ebenso wie die Bedeutung von Feedback und Anerkennung für den Lernprozess begründet ein-schätzen; Kommunikation - können die fachlichen Grundlagen der Entwicklungspsychologie, Pädagogischen Psychologie und Lernpsychologie einsetzen, um sich im Team zu verständigen, um prozess- und ergebnisorientierte Bewertungen durchzuführen; - können Beobachtungsergebnisse berichten und dokumentieren; Lernstrategien Die Studierenden - Können Theorien des Lernens und von Lernstrategien für die eigene persönlich und berufliche Entwicklung nutzen; - Sind in der Lage, die fachlichen Grundlagen für eigene Fort- und Weiterbildungen zu verwenden und sich selbständig in weitere Forschungsbereiche einzuarbeiten; - Sind in der Lage, Lernstrategien als Kennzeichen für eine/n ‚wissenschaftlich ausgebildete Praktiker/in‘ zu nutzen.

Art der Prüfung
Schriftliche Prüfung

Bewertungskriterien
Die Gesamtbeurteilung kommt über eine Prüfung über alle vier Lehrveranstaltungen zustande: Schriftliche Prüfung mit offenen Fragen über die Inhalte der beiden Vorlesungen und der beiden Laboratorien. Kriterien für die Bewertung sind: Sachrichtigkeit, Wissenschaftsbezug, Bezug zur Fachliteratur, Logische Struktur, Fähigkeit der kritischen Analyse und Reflexion, Verwendung der wissenschaftlichen Fachsprache, Klarheit des Ausdrucks. Die Handschrift muss leserlich sein, damit die Prüfung korrigiert und benotet werden kann. Um zur Prüfung antreten zu können, müssen in den Laboratorien immanente Leistungen erbracht und vorab positiv bewertet werden. Sämtliche immanenten Leistungen müssen spätestens bis zum letzten Termin der jeweiligen Laboratoriums erbracht worden sein. Bei Abwesenheit am Referatstermin (z.B. aus gesundheitlichen Gründen) muss die ausständige immanente Leistung in Form einer Kompensationsleistung (im Umfang einer Seminararbeit) erbracht werden. Kriterien für eine positive Bewertung der immanenten Leistungen sind: Informationskompetenz, Sachrichtigkeit, eigene Argumentations- und Reflexionsfähigkeit, Theorie-Praxis-Transfer-Leistung. Formale Korrektheit (z.B. Sprache, Berücksichtigung der Zitierregeln nach APA oder die von den Lehrenden bekanntgegebenen formalen Voraussetzungen für die Prüfungsleistungen) ist eine Voraussetzung, um eine positive Teilleistung erbringen zu können. Die Verwendung von künstlichen Intelligenzen ist nicht gestattet. Laut Prüfungsordnung führt das dreimalige Antreten zur Prüfung ohne zu bestehen zu einer Sperrung für drei Prüfungstermine. (sehen Sie dazu auch den Artikel 6, Absatz 4 der gültigen Prüfungsordnung).

Pflichtliteratur

VL Entwicklungspsychologie der frühen Kindheit:

  • Arbeitskreis OPD-KJ (Hrsg.) (2013). OPD-KJ-2 Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik für das Kindes- und Jugendalter. Grundlagen und Manual. Huber.
  • Cierpka, M. (Hrsg.) (2012). Frühe Kindheit 0-3. Springer.
  • Benecke, C. (2014). Klinische Psychologie und Psychotherapie. Kohlhammer.
  • Heinrichs, N. & Lohaus, A. (2020). Klinische Entwicklungspsychologie Kompakt. Beltz.
  • Lohaus, A., Vierhaus, M. & Lemola, S. (2024). Entwicklungspsychologie des Kindes- und Jugendalters. Springer.
  • Mentzos, S. (2005). Neurotische Konfliktverarbeitung. Fischer.
  • Siegler, R., Saffran, J.R., Gershoff, G.T. & Eisenberg, N. (2022). Entwicklungspsychologie des Kindes- und Jugendalters. Springer.

VL Pädagogische Psychologie und Lernpsychologie der frühen Kindheit im Hinblick auf die Inklusion:

  • Bak, P.M. (2020). Wahrnehmung, Gedächtnis, Sprache, Denken. Springer.
  • Kidman, G. & Casinader, N. (2017). Inquiry-Bases Teaching and Learning across Disciplines. Palgrave Macmillan.
  • Oerter, R. (1997). Psychologie des Spiels (2. Auflage). Beltz.
  • Seidel, T. & Krapp, A. (Hrsg.) (2014). Pädagogische Psychologie (6. Auflage). Beltz.
  • Tschiesner, R. & Pahl. A. (2020). Von kleinen und großen Forscherinnen und Forschern. Entwicklungs- und lernpsychologische Reflexionen zum Forschenden Lernen. In: S. Luttenberger & S. Pustak (Hrsg.), Entdecken. Forschen. Fördern (S. 185-210). Leykam.
  • Wild, E. & Möller, J. (Hrsg.) (2015). Pädagogische Psychologie (2. Auflage). Berlin: Springer.



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Ziele für nachhaltige Entwicklung
Diese Lehrtätigkeit trägt zur Erreichung der folgenden Ziele für nachhaltige Entwicklung bei.

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Modules

Semester 2 · 12445A · Einstufiger Master in Bildungswissenschaften für den Primarbereich - Abteilung in deutscher Sprache · 2KP · DE

Module A — Entwicklungspsychologie der frühen Kindheit

Die Vorlesung gewährt einen Einblick in die Entwicklungspsychologie der frühen Kindheit und zeigt Querverbindungen zu frühkindlichen Bildungsprozessen auf. In der Lehrveranstaltung wird ein Augenmerk auf die verschiedenen Entwicklungstheorien und Paradigmen der Entwicklungspsychologie gelegt. Ferner wird die Entwicklung von sozialen Beziehungen und interpersoneller Verhaltensweisen thematisiert.
Die Mikrosysteme Kindergarten und Familie spielen in der Lehrveranstaltung eine große Rolle. Entwicklungsprozesse, die sich überwiegend im Kleinkind- und Vorschulalter zutragen, stehen im Mittelpunkt. Regionalen Besonderheiten wird Rechnung getragen.

Lehrende: Reinhard Tschiesner

Vorlesungsstunden: 30
Laboratoriumsstunden: 0

Themen der Lehrveranstaltung
Einführung Forschungsmethoden der Entwicklungspsychologie Entwicklungstheorien - Psychoanalytisch/Psychodynamisch - Systemisch - Kognitiv - Anforderungs-Bewältigungs-Ansatz Die pränatale Entwicklung Die frühe Eltern-Kind-Interaktion (Bindung) Die Entwicklung des Selbst

Unterrichtsform
Vortrag mit medialer Unterstützung. Literaturstudium. Vorbereitung wird erwartet.

Pflichtliteratur

Arbeitskreis OPD-KJ (Hrsg.) (2013). OPD-KJ-2 Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik für das Kindes- und Jugendalter. Grundlagen und Manual. Huber.

Cierpka, M. (Hrsg.) (2012). Frühe Kindheit 0-3. Springer.

Benecke, C. (2014). Klinische Psychologie und Psychotherapie. Kohlhammer.

Heinrichs, N. & Lohaus, A. (2020). Klinische Entwicklungspsychologie Kompakt. Beltz.

Lohaus, A., Vierhaus, M. & Lemola, S. (2024). Entwicklungspsychologie des Kindes- und Jugendalters. Springer.

Mentzos, S. (2005). Neurotische Konfliktverarbeitung. Fischer.

Siegler, R., Saffran, J.R., Gershoff, G.T. & Eisenberg, N. (2022). Entwicklungspsychologie des Kindes- und Jugendalters. Springer.



Semester 2 · 12445B · Einstufiger Master in Bildungswissenschaften für den Primarbereich - Abteilung in deutscher Sprache · 2KP · DE

Module B — Beobachtung und Analyse des kindlichen Verhaltens (Lab.)

Die Fähigkeit zur Beobachtung des kindlichen Verhaltens und dessen Analyse zählen zu den Grundkompetenzen professioneller pädagogi¬scher Arbeit auch im Hinblick auf die Gestaltung und Or-ganisation inklusive Settings.
Das Laboratorium führt in Theorie und Praxis der Beobachtung ein. Dabei werden Prozesse und Faktoren angesprochen, die den Beobachtungsprozess beeinflussen. Eingegangen wird auch auf die Vor- und Nachteile verschiedener Beobachtungsmethoden und Qualitätsmerkmale wie Gütekriterien von Beobachtungsinstrumen-ten diskutiert.
Die Erprobung und praktische Anwendung verschiedener Beobachtungsmethoden, die in den Bildungseinrichtungen der Region eingesetzt werden, sollen den Studierenden genauso vorgestellt wer-den wie die Grundsätze der Dokumentation von Beobachtungsda-ten und der theoriegeleiteten Interpretation solcher.

Lehrende: Gertraud Girardi Battisti

Vorlesungsstunden: 0
Laboratoriumsstunden: 20 Gruppe 1, 2, 3 und 4: Dr.phil. Gertraud Girard Battisti

Semester 2 · 12445C · Einstufiger Master in Bildungswissenschaften für den Primarbereich - Abteilung in deutscher Sprache · 2KP · DE

Module C — Pädagogische Psychologie und Lernpsychologie der frühen Kindheit im Hinblick auf die Inklusion

Die Vorlesung bietet eine Einführung in die Pädagogische Psychologie und Lernpsychologie der frühen Kindheit unter Berücksichtigung der Inklusion.
Die Lehrveranstaltung soll insbesondere frühkindliche Lernformen unter Berücksichtigung entwicklungsabhängiger kognitiver Res-sourcen thematisieren.

Lehrende: Reinhard Tschiesner

Vorlesungsstunden: 30
Laboratoriumsstunden: 0

Semester 2 · 12445D · Einstufiger Master in Bildungswissenschaften für den Primarbereich - Abteilung in deutscher Sprache · 2KP · DE

Module D — Pädagogische Psychologie und Lernpsychologie der frühen Kindheit im Hinblick auf die Inklusion (Lab.)

Das Laboratorium vertieft und konkretisiert die in der Vorlesung behandelten Themen der Pädagogischen Psychologie und Lernpsychologie der frühen Kindheit, insbesondere im Hinblick auf Inklusion, und dies in dreierlei Hinsicht:
- Es dient der vertiefenden Reflexion und Analyse von Forschungsergebnissen und ihrer Bedeutung für inklusive Prozesse im Bereich der frühkindlichen Bildung.
- Es dient der Übung und Erprobung des wissenschaftlichen Denkens sowie Versuchen, lernpsychologische Sachverhalte wissenschaftlich zu beschreiben und zu analysieren.
- Es dient der Rekonstruktion und dem Transfer von theoretisch erarbeitetem Wissen auf spezifische, konkrete Prozesse und Strukturen der frühkindlichen Bildungsland¬schaft in Südtirol unter besonderer Berücksichtigung der Inklusion.

Lehrende: Gertraud Girardi Battisti, Reinhard Tschiesner, Johanna Happacher

Vorlesungsstunden: 0
Laboratoriumsstunden: 20 Gruppe 1: Prof. Dr. Reinhard Tschiesner Gruppe 2 und 3: Dott. Johanna Happacher Gruppe 4: Dr.phil. Gertraud Girardi Battisti

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