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Freie Universität Bozen

 Referenten der Veranstaltung im Porträt
unibz / Referenten, von links: Joost Nieuwenhuijzen, Lucia Chaloin, Luisa Rossini, Melissa Arrigoitia Fernàndez, Ernst Gruber, Richard Lang (Direktor des Zentrums)

CC Cooperatives

Gemeinschaftliches Wohnen und soziale Inklusion: Einblicke, Erkenntnisse und zukünftige Perspektiven

Am 18. September richtete das Zentrum eine Konferenz über das Potenzial gemeinschaftlicher Wohnformen zur Förderung von Vielfalt und sozialer Inklusion aus.

Am Donnerstagnachmittag veranstaltete das Kompetenzzentrum für Genossenschaftsmanagement eine Konferenz, die eine großartige Fortsetzung der Einweihung des neuen gemeinschaftlichen Wohnprojekts „Un modello abitativo per la longevità“ darstellte, die am Vormittag in Oltrisarco stattfand. Das Wohnprojekt wird von unserer Partnerorganisation Cooperativa Sole geleitet und ist außerdem eine Fallstudie in unserem ASSETS Horizon Europe-Projekt.

Auf der Konferenz hatte das Zentrum die Freude, folgende Sprecher:innen willkommen zu heißen: Melissa Fernández Arrigoitia (University of Bristol), Lucia Chaloin (Université Grenoble Alpes), Luisa Rossini (Universidade de Lisboa), Ernst Gruber (Wohnbund e.V., Wien) und Joost Nieuwenhuijzen (Federation EIL, das weltweite Netzwerk der Experiments in International Living, Amsterdam), sowie unsere Praxispartner Samuele Verucchi (Cooperativa Sole) und Nicola Grosso (AGCI Bozen).

Die Veranstaltung brachte Wissenschaftler:innen und Praktiker:innen zusammen, die die Diskussion durch aussagekräftige Präsentationen bereicherten und Einblicke sowie Fallstudien aus ganz Europa teilten.

Melissa Fernández Arrigoitia untersuchte gemeinschaftliches Wohnen im Vereinigten Königreich als Weg zur sozialen Inklusion, wobei sie Forschungsergebnisse und Fallstudien wie Rupali Court in Birmingham und Chapeltown Cohousing in den Fokus stellte.

Luisa Rossini analysierte anhand vergleichender Fallstudien in Berlin, Rom und Barcelona, wie der Zugang zu öffentlichen Ressourcen – Grundstücke, Gebäude, Finanzierung und technische Unterstützung – entscheidend für die Skalierung von Genossenschaftswohnungen und die Sicherung langfristiger Erschwinglichkeit ist.

Lucia Chaloin betrachtete top-down-Ansätze des gemeinschaftlichen Wohnens in Mittelmeerländern: Akteure des dritten Sektors, wie Dienstleistungsgenossenschaften, bleiben mit den Wohlfahrtssystemen verbunden, fördern jedoch gleichzeitig individuelle Autonomie gegenüber traditionellen familiären Unterstützungs- und Pflegeeinrichtungen.

Ernst Gruber gab Einblicke in die Situation in Österreich, insbesondere in Wien, und fokussierte sich auf das partizipative Modell, das breite Inklusion betont, aber dazu neigt, Lösungen mit begrenztem Einfluss auf die Zusammensetzung der Bewohner:innen und reduzierter Innovationskraft zu favorisieren, sowie auf das Partnerschaftsmodell, das kleinere Projekte mit gezielter Integration vulnerabler Gruppen unterstützt, größere Kontrolle über die Zusammensetzung der Bewohner:innen und höheres Innovationspotenzial ermöglicht, jedoch höhere Ressourcen von zukünftigen Mieter:innen erfordert.

Joost Nieuwenhuijzen untersuchte gemeinschaftliches Wohnen in Europa, einschließlich Genossenschaften, Cohousing-Initiativen, Community Land Trusts und Selbstbauprojekte, und zeigte Beispiele aus Städten wie Berlin, Helsinki, Barcelona, Amsterdam und Zürich. Er schloss mit der Feststellung, dass die European Federation for Living (EFL) stärkere Unterstützung auf EU- und nationaler Ebene befürwortet, um Cohousing von Nischenprojekten zu einer mainstreamtauglichen Lösung für erschwingliches und nachhaltiges Wohnen zu machen.

Im zweiten Teil des Nachmittags tauschten sich Teilnehmer:innen und Sprecher:innen in einem offenen Dialog aus, um den Ideenaustausch zu fördern, Vorschläge zu teilen und aktive Beteiligung der Gemeinschaft zu unterstützen.

Ein herzliches Dankeschön an alle Teilnehmer:innen für ihren wertvollen Beitrag!

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