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Freie Universität Bozen

Sozialpädagogische Interventionen zur Unterstützung von Kindern und Familien in vulnerablen Situationen

Semester 2 · 51117 · Bachelor in Sozialarbeit · 4KP · IT


Der Kurs gibt einen Überblick über pädagogische und soziale Interventionen für Kinder und Familien. Diese werden in die aktuellen Erziehungs- und Kindheitskulturen eingeordnet, wobei der Schwerpunkt auf den Lebenskontexten von Familien liegt.

Ein zentraler Teil ist den Familien in einer prekären Situation gewidmet. Der Zusammenhang zwischen sozialer Ungleichheit und Rechten, die Konzepte von Misshandlung und "guter Behandlung", die Förderung positiver Elternschaft und Präventionsstrategien werden erforscht.

Der Kurs vermittelt auch grundlegende Kenntnisse über das italienische System zum Schutz und zur Förderung des Wohlergehens von Minderjährigen und Familien. Die wichtigsten Rechtsgrundlagen in Bezug auf die Rechte von Kindern werden vorgestellt (mit besonderem Schwerpunkt auf der Partizipation), wobei die Auswirkungen auf die Gestaltung von erzieherischen und sozialen Interventionen hervorgehoben werden.

Schließlich wird eine Reihe spezifischer Interventionen analysiert, darunter die Unterstützung in den ersten Lebensjahren, die Heimerziehung, die Arbeit in Wohngemeinschaften für Minderjährige und die Begleitung auf dem Weg zur Autonomie.

Lehrende: Diletta Mauri

Vorlesungsstunden: 30
Laboratoriumsstunden: 0
Anwesenheitpflicht: Laut Studiengangsregelung

Themen der Lehrveranstaltung
1. Verortung pädagogischer und sozialer Interventionen in der aktuellen Erziehungs- und Kindheitskultur - Die "neue" Soziologie der Kindheit - Der Ansatz der Familienpraxis und das Konzept des "doing family - Intensive Elternschaft und elterlicher Determinismus 2. Pädagogische und soziale Interventionen bei Familien in einer prekären Situation - Der "Kreislauf des sozialen Vorteils" und der Zusammenhang mit Rechten - Familienbildung als Instrument zur Stärkung der Erziehungskompetenz - Die Konzepte von Misshandlung und "guter Behandlung - Arten der Misshandlung nach der WHO - Intergenerationale Zyklen der Misshandlung und Strategien zur Unterbrechung 3. Rechtlicher und politischer Rahmen für Interventionen - Die UN-Konvention über die Rechte des Kindes und der Grundsatz der Beteiligung und der Achtung der Meinung von Kindern und Jugendlichen - Die Rechte der Kinder im italienischen System, die sich auf die Gestaltung der pädagogischen und sozialen Interventionen auswirken - Die wichtigsten Leitlinien für die Akteure: "Intervention mit Kindern und Familien in gefährdeten Situationen. Förderung einer positiven Elternschaft", "Leitlinien für die Betreuung von Familien", "Leitlinien für die Aufnahme von Minderjährigen in Heimen". 4. Das System der Dienstleistungen für Kinder und Familien - Die Konzepte der Förderung, der Prävention und des Schutzes - Der bio-ökologische Ansatz für die Interventionsebenen: Mikro, Meso, Eso, Makro - Beteiligte Personen und Akteure - Arten von Dienstleistungen und Interventionsinstrumenten 5. Eingehende Untersuchung einiger spezifischer Interventionen - Unterstützung in den ersten 1000 Lebenstagen - Heimerziehung - Pädagogische und soziale Arbeit in Wohngemeinschaften für Minderjährige - Begleitung beim Verlassen der Betreuung

Unterrichtsform
Der Kurs ist ein Präsenzkurs und umfasst: a) Vorlesungen; b) Interventionen von Fachleuten und Experten aus der Praxis; c) interaktive Aktivitäten mit der Klasse.

Bildungsziele
Wissen und Verständnis Am Ende des Kurses haben die Teilnehmer das theoretische Rüstzeug, um Elternschaft und Kindheit kontextbezogen zu verstehen, den Zusammenhang zwischen sozialer Ungleichheit und familiärer Gefährdung zu erkennen und die Konzepte von Misshandlung, "guter Behandlung" und der Förderung von Erziehungskompetenzen zu verstehen. Sie kennen die wichtigsten Rechtsgrundlagen und Politiken, um sich im italienischen System der Prävention, der Förderung und des Schutzes des Wohlergehens von Kindern und Familien zurechtzufinden. Sie wissen, wie sie die Rolle des Sozialpädagogen und Sozialarbeiters innerhalb des Dienstleistungssystems einordnen können. Fähigkeit zur Anwendung von Wissen und Verständnis Die Studierenden haben grundlegende Kompetenzen erworben, um die Bedürfnisse von Familien und Minderjährigen, insbesondere in gefährdeten Situationen, zu analysieren und Instrumente und Strategien für die Planung von erzieherischen und sozialen Interventionen in Übereinstimmung mit dem italienischen System von Politiken und Dienstleistungen zu identifizieren. Autonomie des Urteilsvermögens Der Kurs fördert die Entwicklung des kritischen Denkens. Die Studierenden werden in die Lage versetzt, Familiendynamiken und Risikokontexte zu analysieren und dabei die Überschneidungen zwischen individuellen, relationalen und sozialen Faktoren zu berücksichtigen. Kommunikative Fähigkeiten Die Studierenden entwickeln eine angemessene Fachsprache und effektive Kommunikationsfähigkeiten, um in pädagogischen und sozialen Kontexten zu agieren. Lernfähigkeiten Anhand von Fallstudien, Diskussionen mit Experten und interaktiven Aktivitäten im Unterricht entwickeln die Studierenden eigenständige und reflektierte Lernfähigkeiten. Sie werden in der Lage sein, sich kritisch über gesetzliche Änderungen, Leitlinien, bewährte Verfahren und theoretische Debatten im Bildungs- und Sozialbereich zu informieren.

Art der Prüfung
Formative Beurteilung: Während des Kurses werden die Studierenden gebeten, einen Artikel aus den vom Dozenten ausgewählten Artikeln zu analysieren und vor der Klasse zu präsentieren. Nach jeder Präsentation wird der Dozent einen individuellen Kommentar abgeben und die Studierenden auffordern, eine Selbsteinschätzung vorzunehmen. Summative Bewertung: Diese erfolgt in Form eines schriftlichen Tests, der sich auf die analysierten und vor der Klasse präsentierten Artikel sowie auf die im Kurs behandelten Inhalte bezieht.

Bewertungskriterien
Kenntnisstand über die in den Vorlesungen vorgestellten Texte und Materialien, Fähigkeit, klar und kohärent zu argumentieren, Fähigkeit zur kritischen Reflexion der Kursinhalte, angemessene Verwendung der Fachsprache.

Pflichtliteratur

Milani, P. (2018). Educazione e famiglie. Ricerche e nuove pratiche per la genitorialità. Carocci. (Capitolo 2)

Bertotti, T. (2013). Bambini e famiglie in difficoltà: teorie e metodi di intervento per assistenti sociali. Carocci. (Capitoli 4 e 6)

Zucchermaglio, C., Saglietti, M., & Cerantola, L. (2021). La partecipazione dei bambini e delle bambine come diritto, processo, pratica e forma. Voci, riflessioni ed esperienze dal campo dell’alternative care. Fundamental Rights.

Sità, C. (2017). La genitorialità intensiva e le sue implicazioni per la relazione tra genitori e professionisti. Consultori familiari oggi25(2), 45-55.



Weiterführende Literatur

Belotti, V., Mauri, D., & Zullo, F. (2021). Care leavers. Giovani, partecipazione e autonomia nel leaving care italiano.

Fargion, S. (2023). Representations of parenting and the neo-liberal discourse: Parents’ and professionals’ views on child-rearing practices in Italy. Journal of family studies, 29(1), 188-204.

Mauri, D. (2024). Constructing the ‘zero family’: Breaking the intergenerational transmission of maltreatment from the perspective of care-experienced parents. Child Abuse & Neglect, 153, 106855.

Morrison, F. (2023). Theoretical grounding on children's participation in research on maltreatment. In M. Roth, R. Alfandari, G. Crous (Eds.) Participatory research on child maltreatment with children and adult survivors: Concepts, ethics, and methods (pp. 13-26). Emerald Publishing Limited.

Pandolfi, L., Palomba, F. (2025) Qualità educativa delle comunità per minori. Un percorso di valutazione sul campo. Pensa MultiMedia.

Petrella, A., & Milani, P. (2024). L’educativa domiciliare. Metodo, pratiche, strumenti e attività. Erickson.

Serbati, S. (2017). “You won't take away my children!” families' participation in child protection. Lessons since a best practice. Children and Youth Services Review, 82, 214-221.

Sità, C., & Mortari, L. (2023). Rethinking “the family” in foster care in Italy: The perspective of children in care and of foster parents’ children. Global Studies of Childhood, 13(4), 358-371.

World Health Organization, United Nations Children’s Fund, World Bank Group (2018) Nurturing care for early childhood development: a framework for helping children survive and thrive to transform health and human potential.




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