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Freie Universität Bozen

Kindheiten, Familien, Geschlechter

Semester 1 · 64175 · Bachelor in Sozialpädagogik · 6KP · DE · IT


Der Kurs führt in die grundlegenden Konzepte von Kindheit, Familie und Geschlecht ein und analysiert die sozialen Funktionen, die Pluralität und den Wandel von Familienkonfigurationen, wobei der Schwerpunkt auf deren Einbettung in die Sozialpädagogik liegt. Im zweiten Teil liegt der Schwerpunkt auf der Elternschaft: Nach einer Diskussion der wichtigsten Theorien über die Stereotypen "guter Elternschaft" werden die Herausforderungen im Zusammenhang mit bestimmten gefährdeten Kontexten wie Konfliktintensität, Migration, Armut, Zugehörigkeit zu sexuellen und geschlechtlichen Minderheiten und ungünstigen Kindheitserfahrungen untersucht.

Lehrende: Diletta Mauri, Nadia Paone

Vorlesungsstunden: 30 h - Paone Nadia 15 h - Mauri Diletta
Laboratoriumsstunden: 0
Anwesenheitpflicht: Laut Studiengangsregelung

Themen der Lehrveranstaltung
- Einführung in die Familie: Aufgaben und Funktionen - Familiengeschichte und die moderne Familie - Familien im Wandel: soziale und kulturelle Veränderungen - Familiäre Übergänge: kritische Ereignisse und Lebenszyklen - Brüder und Schwestern: Geschwisterbeziehungen und -rollen - Kindheit und Kinder als soziale Akteure - Generationen und generationsübergreifende Beziehungen in Familien - Die Familie als Ort der Bildung und Erziehung - Gesundheit und Krankheit in der Familie - Familien und Generativität - Geschlecht und Familienrollen - Doing" und "Displaying Family": alltägliche Praktiken und Darstellungen - Stereotype über Familie und "gute" Elternschaft - Elternschaft in konfliktreichen Kontexten - Elternschaft unter den Bedingungen von Zwangsmigration - Elternschaft in Situationen der Armut - Elternschaft von LGBT+ Menschen - Elternschaft von Menschen mit Pflegeerfahrungen

Unterrichtsform
Vorlesungen, Labortätigkeiten und Workshops

Bildungsziele
Der Kurs zielt darauf ab, vertieftes Wissen über die grundlegenden Konzepte von Kindheit, Familie und Geschlecht aus einer pädagogisch-sozialen Perspektive zu vermitteln. Er zielt insbesondere darauf ab, bei den Studierenden Folgendes zu entwickeln Wissen und Verständnis: Aneignung von theoretischen und konzeptionellen Werkzeugen, um die Vielfalt der Familienkonfigurationen und ihre sozialen und kulturellen Veränderungen zu verstehen und die Probleme der Elternschaft und die Bedingungen der Verwundbarkeit von Familien kritisch zu analysieren. Fähigkeit zur Anwendung von Wissen und Verständnis: Wissen, wie man erzieherische, generationsübergreifende und geschlechtsspezifische Dynamiken interpretiert, wobei die Kursinhalte mit anderen disziplinären und beruflichen Bereichen verknüpft werden und als Grundlage für Reflexion und Intervention in pädagogischen und sozialen Bereichen dienen. Autonome Urteilsfähigkeit: Entwicklung einer kritischen Fähigkeit bei der Analyse sozialer Darstellungen von Familie und Elternschaft, wobei die erzieherischen, sozialen und kulturellen Implikationen verschiedener familiärer Kontexte bewusst bewertet werden. Kommunikationsfähigkeiten: klare Darstellung von Konzepten, Theorien und Analysen in Bezug auf die Kursthemen, effektive mündliche und schriftliche Kommunikation von Überlegungen und Argumenten auf wissenschaftlicher Grundlage. Lernfähigkeiten: Entwicklung einer Einstellung zum Selbststudium und zur kritischen Konsultation wissenschaftlicher Literatur, Stärkung der Fähigkeit, interdisziplinäre Verbindungen und Forschungsperspektiven zu erarbeiten.

Art der Prüfung
Die Studierenden müssen ein einzelnes Thema aus den im Kurs behandelten Themen auswählen und auf der Grundlage des im Unterricht und durch die angegebene Lektüre erworbenen Wissens einen Aufsatz verfassen. Die Arbeit muss zwischen 5 und 10 Seiten lang sein und muss mindestens eine Woche vor der Prüfung an die Dozenten geschickt werden. Bevor mit der Arbeit begonnen wird, muss jeder Studierende mit dem Dozenten abklären, ob er bereit ist, das gewählte Thema zu übernehmen; erst dann kann das konkrete Prüfungsthema festgelegt werden. Während der Prüfung wird die Arbeit in einem mündlichen Gespräch mit dem Dozenten, der das Thema bearbeitet hat, in der Sprache besprochen, in der die Arbeit verfasst wurde, während der andere Dozent in der anderen Sprache Anschlussfragen stellt.

Bewertungskriterien
Bei der Bewertung werden folgende Punkte berücksichtigt: Klarheit, argumentative Relevanz, Fähigkeit zur Zusammenfassung und Relevanz der behandelten Themen

Pflichtliteratur
  • Ecarius J., Köbel N., Wahl K. (2011). Familie, Erziehung und Sozialisation. Wiesbaden: VS Verlag.
  • Saraceno C. & Naldini M. (2021). Sociologia della famiglia, quarta edizione. Il Mulino.
  • Fargion, S. & Sicora, A. (a cura di) (2023). Costruzioni di genitorialità su terreni incerti. Quale ruolo per il servizio sociale? Il Mulino.
  • Sità, C. (2017). La genitorialità intensiva e le sue implicazioni per la relazione tra genitori e professionisti. Consultori familiari oggi25(2), 45-55.


Weiterführende Literatur

Erster Teil des Kurses:

  • Braches-Chyrek R., Röhner C., Sünker H., Hopf M. (Hg.). (2020). Handbuch Frühe Kindheit (2., aktualisierte und erweiterte Auflage). Opladen: Barbara Budrich.
  • Brazelton T.B., Greenspan S.I. (2002). Die sieben Grundbedürfnisse von Kindern. Weinheim: Beltz.
  • Büchner P., Brake A. (Hg.). (2006). Bildungsort Familie. Wiesbaden: VS Verlag.
  • Ecarius J. (2010): Familieninteraktion – Identitätsbildung und Kultur soziale Reproduktion. In: Rüdiger Müller/ Jutta Ecarius/ Heidrun Herzberg (Hg.). Familie, Generation und Bildung. Opladen: Barbara Budrich, 17-32.
  • Ecarius, J., Schierbaum, A. (Hg.) (2022): Gesellschaft, Familienbeziehungen und differentielle Felder. Wiesbaden: VS Springer
  • Faas S., Landhäußer S. (2015): Zur Neuthematisierung von Familie als Erziehungs- und Bildungsort: Konsequenzen und Herausforderungen für Eltern und Familienbildung. In: Susann Fegter/ Catrin Heite/ Johanna Mierendorff/ Martina Richter (Hg.). Neue Aufmerksamkeiten für Familie. Diskurse Bilder und Adressierungen in der Sozialen Arbeit. Lahnstein: neue praxis, 48- 59.
  • Hengst H., Zeiher H. (Hg.) (2005) Kindheit soziologisch. Wiesbaden: VS Verlag.
  • Schierbaum, A., Ecarius, J., Krinninger, D., Uhlendorff, U. (2023). Familie, wozu? Eine Bestandsaufnahme konzeptioneller und theoretischer Perspektiven in der erziehungswissenschaftlichen Forschung zu Familie. Wiesbaden: Springer Fachmedien.

 

Zweiter Teil des Kurses:

  • Gui, L. (2024). Fare i genitori senza certezze: genitorialità e servizio sociale. Francoangeli
  • Guerzoni, C. S., Nothdurfter, U., & Trappolin, L. (2024). Genitorialità queer in Italia. Filiazione, relazioni familiari, percorsi di legittimazione (pp. 1-305). Mondadori.
  • Mauri, D. (2024). Constructing the ‘zero family’: Breaking the intergenerational transmission of maltreatment from the perspective of care-experienced parents. Child Abuse & Neglect153, 106855.

Weitere Literatur kann mit der Dozentin vereinbart werden.




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Ziele für nachhaltige Entwicklung
Diese Lehrtätigkeit trägt zur Erreichung der folgenden Ziele für nachhaltige Entwicklung bei.

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