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Freie Universität Bozen

Methoden und Handlungsfelder der Sozialpädagogik

Semester 1 · 64178 · Bachelor in Sozialpädagogik · 6KP · EN


Es handelt sich um einen Kurs in angewandter Sozialwissenschaft, der einen Überblick über die Bereiche der Sozialpädagogik und über die Strategien, Methoden und Instrumente geben soll, die für die Festlegung von Zielen sowie für die Gestaltung, Organisation und Bewertung von Maßnahmen zur Verfügung stehen. Der Kurs zielt darauf ab, ein partizipatives Umfeld zu schaffen, in dem sich die Studierenden aktiv an der Entwicklung von Fähigkeiten beteiligen. Es wird eine Vielzahl von Literatur angeboten, und jeder Studierende kann einen Bereich seiner Wahl durch Lektüre und die Präsentation eigener Felderfahrungen vertiefen, die dann mit Gleichaltrigen diskutiert werden.

Lehrende: Petra Maria Wlasak

Vorlesungsstunden: 45
Laboratoriumsstunden: 0
Anwesenheitpflicht: Laut Studiengangsregelung

Themen der Lehrveranstaltung
1. SOZIALERZIEHUNG a. Begriffsbestimmungen b. Fließende Grenzen in der Geschichte und Geographie der sozialen Berufe c. Menschenrechte für Struktur und Handeln: Entwicklung von Fähigkeiten für den Zugang zu den Menschenrechten d. Transdisziplinäre Forschung und Entwicklung e. Gemeinschaftsentwicklung und soziale Innovation durch Partizipation f. Strategien und Modelle für soziale Bildung im Hinblick auf sozialen Wandel und Transformation g. Lebensbewältigung als Individuen, als Gruppen, als Organisationen, als Gesellschaft: Mehrebenen-, sektor- und akteursübergreifende Vernetzung für den sozialen Wandel. 2. BEREICHE a. Der Lebenslauf b. Geschlecht c. Migration d. Gesundheit e. Sozioökonomische Benachteiligung f. Wohnen g. Faire Arbeit h. Organisatorischer Wandel 3. METHODEN a. Klärung von Mandaten und Zielen und Kontextualisierung des Interventionsbereichs b. Nutzung des Fachwissens und der Ressourcen der Nutzer durch die Herstellung von Beziehungen auf Augenhöhe inmitten asymmetrischer Bedingungen c. Aufsuchende Methoden für schwer erreichbare Menschen d. Umgestaltung der strukturierten Aufnahme: Umgang mit den Herausforderungen in Wohngemeinschaften und Aufnahmezentren. e. Brückenschlag zwischen Nutzern und Diensten: Prozesse des wechselseitigen Lernens zur Senkung der Schwellen f. Partizipation und Kommunikation für den sozialen Wandel

Unterrichtsform
Der Unterricht findet in Anwesenheit statt.

Bildungsziele
BILDUNGSZIELE: Der Kurs wird verschiedene Methoden und Praxisfelder der Sozialpädagogik analysieren, und zwar durch gezielte Literatur und durch die Entwicklung von Reflexionsprozessen über soziale Interventionen, die von den Studierenden selbst erlebt oder beobachtet wurden. Daher wird der Kurs sowohl einen allgemeinen Überblick über wissenschaftliche Inhalte als auch professionelle Fähigkeiten und Methoden zur Gestaltung gezielter Interventionen vermitteln. METHODIK: Es handelt sich um einen partizipativen Kurs mit einigen Präsentationen des Professors, Flipped-Classroom-Methoden, Debatten sowie Gastlehrern und Fachleuten. Der Kurs bietet eine Auswahl an Lektüre und praktischen Aufgaben für die Studierenden, damit diese selbständig und gemeinsam mit Gleichaltrigen Wissenspakete zusammenstellen können, die für ihre bevorzugten Praxisbereiche besonders nützlich sind, während sie gleichzeitig einen allgemeinen Überblick über die wichtigsten Elemente für alle erhalten. 1. Wissen und Verständnis - Erwerb von Kenntnissen über Theorien und Konzepte, die für soziale Interventionsbereiche nützlich und anwendbar sind. - Erkennen der Zeit, des Ortes und des Kontextes, in dem solche Theorien entwickelt wurden, um sie besser bewerten und an die aktuellen Erfordernisse des Feldes anpassen zu können, und kritische Beurteilung ihrer konstitutiven Annahmen und Prämissen. - Einige der wichtigsten Interventionsfelder für Sozialpädagogen zu erkunden. - Erwerb eines Instrumentariums von Strategien, Methoden und Instrumenten, die in diesen Bereichen angewendet werden können. 2. Anwendung von Wissen und Verständnis - Reflexion persönlicher Erfahrungen mit Intervention, Teilnahme oder Beobachtung in sozialpädagogischen Kontexten - Erkennen von strukturellen Faktoren, die die individuellen Bedingungen beeinflussen. - Identifizierung wirksamer Methoden, die im jeweiligen Kontext angewandt werden, durch Erkennen und Diskutieren realer oder erzählter Interventionsdesigns. 3. Urteile fällen - Verbesserung der Fähigkeit, Vielfalt wahrzunehmen, zu akzeptieren und sich an sie anzupassen. - Lernen, kontextuelle Faktoren zu erkennen, die mit dem Bereich selbst zusammenhängen, und nicht weiter gefasste soziale Fragen auf Einzelfragen zu reduzieren. - Verbesserung der Fähigkeiten zum Grenz- und Risikomanagement im Feld. 4. Kommunikative Fähigkeiten - Lernen Sie, Wissen aus wissenschaftlichen Literaturquellen zu extrahieren, neu zu verpacken und im Kontext sozialer Berufe zu präsentieren. - Lernen, reflexive Erfahrungen über das eigene berufliche Praxisfeld zu artikulieren und auszudrücken. - Lernen, mit anderen in Kontakt zu treten, indem sie nützliche Einblicke in ihre Arbeit anbieten, sowohl kritisch als auch respektvoll. 5. Lernfähigkeiten - Verbesserung der Fähigkeiten zur Kontextanalyse - Verbesserung der Fähigkeiten zum Lesen und Schreiben von akademischem Wissen - Verbesserung der Fähigkeiten zur Planung und Bewertung von Maßnahmen

Art der Prüfung
- Individuelle Aufgabe: Übung zur Literaturübersicht - Teamarbeit: Präsentation einer ausgewählten Fallstudienanalyse in der Klasse - Abschlusstest: Anwendung der Theorie in sozialpädagogischen Bereichen Reflexive Teilnahme am Unterricht wird anerkannt

Bewertungskriterien
Alle geforderten Aufgaben müssen abgegeben werden, um eine positive Note zu erhalten. Punkte für die Note: Literaturübersicht 20%, Fallstudienanalyse 40%, Abschlusstest 40% der Note. Extrapunkte für herausragende reflexive Teilnahme können hinzugefügt werden, Übung zur Literaturübersicht: Bewertung der Zusammenfassung der wichtigsten Theorien und Konzepte, Verwendung der korrekten Referenzen (APA), kritische Gedanken und Anwendung der Literatur Analyse einer Fallstudie: Kontextanalyse, Beschreibung der Interventionsziele und Methodik, Struktur, Ressourcen und Ergebnisse Test: Kompetenz in der Anwendung von Theorien im Bereich der Sozialpädagogik

Pflichtliteratur
  • Böhnisch, L. & Schröer, W. (2017). Soziale Arbeit. Eine problemorientierte Einführung. De Gruyter, Oldenbourg.
  • Lorenz, W. (2016) Rediscovering the social question. European Journal of Social work, 19 (1), 4-17. DOI: 10.1080/13691457.1082984
  • Hamburger, F. (2012) Einführung in die Sozialpädagogik. Kohlhammer. OR Ferrante, A., Gambacorti-Passerini, M.B. & Palmieri, C. (eds) (2020). L'educazione e i margini. Temi, esperienze e prospettive per una pedagogia dell'inclusione sociale.Guerini Scientifica.
  • Ife, J., & Fiske, L. (2006). Menschenrechte und Gemeinwesenarbeit: Komplementäre Theorien und Praktiken. International Social Work, 49(3), 297-308. https://doi.org/10.1177/0020872806063403


Weiterführende Literatur
  • Bennett, B., Ravulo, J. J., Ife, J., & Gates, T. G. (2021). Making #blacklivesmatter in universities: a viewpoint on social policy education. International Journal of Sociology and Social Policy, 41(11-12), 1257-1263. https://doi.org/10.1108/IJSSP-11-2020-0512
  • Böhnisch, L. (2017). Sozialpädagogik im Lebensalter: eine Einführung. Belty Juventa.
  • Caride, J. A., & Ortega, J. (2015). From Germany to Spain: Ursprünge und Übergänge der Sozialpädagogik im Europa des 20. Jahrhunderts. In Kornbeck, J. & Ùcar, X. (eds.) Latin American Social Pedagogy: relaying concepts, values and methods between Europe and the Americas (pp. 13-27). Bremen: EHF Academic press Gmbb-Verlag.
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  • Elsen, S. (2019) Eco-social transformation and community-based economy. Routledge.
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  • Hirsch Hadorn, G., Hoffmann-Riem, H., Biber-Klemm, S., GrossenbacherMansuy, W., Joye, D., Pohl, C., ... Zemp, E. (Eds.). (2008). Handbook of transdisciplinary research. Springer.
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  • Ife, J. (2001). Lokale und globale Praxis: Die Verlagerung der Sozialarbeit als Menschenrechtsprofession in der neuen globalen Ordnung. European Journal of Social Work, 4(1), 5-15. https://doi.org/10.1080/714052835
  • Lorenz, W. (2017) European policy developments and their impact on social work. European Journal of Social Work, 20 (1), 17-28. DOI: 10.1080/13691457.2016.1185707
  • Lorenz, W. (2010) Globalizzazione e servizio sociale in Europa. Carocci Faber.
  • Fargion, S., Frei, S. & Lorenz, W. (2021) L'intervento sociale tra gestione del rischio e partecipazione. Carocci.
  • Reisch, M., & Garvin, C. (2016). Sozialarbeitspraxis und soziale Gerechtigkeit: Concepts, challenges, and strategies. New York: Oxford University Press.
  • Ripamonti, E. (2018) Collaborare: Metodi partecipativi per il sociale. Carocci Faber.
  • Ripamonti, E. (2010) La trasgressione in adolescenza: tra crescita e disagio. Percorsi di prevenzione all'uso di sostanze psicoattive. Ministero per il Lavoro e le Politiche Sociali. https://www.salesianiperilsociale.it/wpcontent/uploads/2015/09/La-trasgressione-in-adolescenza-tracrescita-e-disagio.pdf
  • Webel, C., & Galtung, J. (2007). Handbuch der Friedens- und Konfliktforschung. Routledge



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