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Freie Universität Bozen

Gemeinschaftliches Engagement und aufsuchende Ansätze in der Sozialarbeit

Semester 1 · 51110 · Bachelor in Sozialarbeit · 4KP · EN


Der Kurs bietet eine theoretisch-methodische Einführung in die gemeindenahe Sozialarbeit, die sich in die internationale Debatte einordnet und den italienischen Kontext besonders berücksichtigt. Interventionsmodelle, Rollen und Kompetenzen von Fachleuten werden eingehend untersucht, ebenso wie die operativen Phasen der Sozialarbeit. Vorgesehen sind die Analyse von Fallstudien und die aktive Beteiligung der Studierenden an der Gestaltung von Interventionen.

Lehrende: Diletta Mauri

Vorlesungsstunden: 24
Laboratoriumsstunden: 0
Anwesenheitpflicht: Laut Studiengangsregelung

Themen der Lehrveranstaltung
1. Theoretische und methodische Grundlagen der gemeinwesenorientierten und aufsuchenden Sozialarbeit - Einordnung in die historische Entwicklung der Sozialen Arbeit - Wichtige Theorien und Definitionen auf internationaler Ebene - Interventionsperspektiven auf der Mikro- und Makroebene - Der italienische Kontext: ein Überblick über die kommunale und aufsuchende Sozialarbeit 2. Einführung in die Praxis der Gemeindesozialarbeit - Die wichtigsten theoretischen und operativen Modelle für gemeindenahe Interventionen - Rollen und Kernkompetenzen des Sozialarbeiters - Die Phasen der Gemeinwesenarbeit: Initiierung, Erleichterung, Management und Überwachung - Methoden und Techniken für die Arbeit mit Gemeinschaften 3. Einführung in Streetwork und aufsuchende Interventionen - Definition von aufsuchender Sozialarbeit - Hauptziele und Herausforderungen von aufsuchenden Interventionen - Einbindung schwer erreichbarer Bevölkerungsgruppen - Die nicht-linearen Phasen der aufsuchenden Sozialarbeit und der Umgang mit Unsicherheit 4. Analyse von Fallstudien, die auf der Grundlage der Interessen der Studierenden festgelegt werden.

Propädeutische Lehrveranstaltungen
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Unterrichtsform
Der Wahlkurs findet im synchronen Fernmodus statt.

Bildungsziele
1. WISSEN UND VERSTÄNDNIS Die Studierenden werden: - Kenntnisse über die historische Entwicklung und die internationalen theoretischen Grundlagen der kommunalen und aufsuchenden Sozialarbeit erwerben. - Sie verstehen die wichtigsten Interventionsmodelle auf Mikro- und Makroebene und wie diese in verschiedenen Kontexten, einschließlich der italienischen Erfahrung, angewendet werden. - Vertraut werden mit Schlüsselkonzepten wie anti-oppressive Praxis, Advocacy und politische Praxis innerhalb der Gemeinwesenarbeit. - Erforschung einer Reihe von Strategien, Methoden und Instrumenten, die in der aufsuchenden Sozialarbeit eingesetzt werden, mit besonderem Augenmerk auf schwer erreichbare Bevölkerungsgruppen. - Entwicklung eines Bewusstseins für die Phasen der aufsuchenden Sozialarbeit - einschließlich Kontaktaufnahme, gemeinsamer Bedarfsermittlung, Dienstleistungsvereinbarungen, Überweisungen und informeller/formeller Evaluierung - und für die Komplexität der Verwaltung dieser Prozesse. 2. ANWENDUNG VON WISSEN UND VERSTÄNDNIS Die Studierenden werden: - Theoretische Modelle und praktische Methoden auf simulierte oder reale Fallstudien anwenden, unter Berücksichtigung verschiedener sozialer Kontexte und Arten von Marginalität. - ihre eigenen Erfahrungen (falls zutreffend) in der Arbeit mit gefährdeten oder ausgegrenzten Gruppen reflektieren und analysieren. - Konzeption kontextsensitiver gemeinschaftsbezogener und aufsuchender Interventionen in verschiedenen Bereichen unter Berücksichtigung ethischer und operativer Aspekte. 3. URTEILSBILDUNG Die Studierenden werden: - ein kritisches Bewusstsein für intersektionale Faktoren entwickeln, die Verletzlichkeit und soziale Ausgrenzung beeinflussen. - die Grenzen und Möglichkeiten von gemeindenahen und aufsuchenden Interventionen erkennen, insbesondere wenn sie in unvorhersehbaren oder sich schnell verändernden Umgebungen agieren. 4. KOMMUNIKATIONSFÄHIGKEITEN Die Studierenden werden: - Erlernen und Einüben grundlegender Kommunikationsstrategien für die Anbahnung niedrigschwelliger Kontakte und den Aufbau von Vertrauen in gemeindenahen und aufsuchenden Settings. - Entwicklung von Fähigkeiten zur Förderung des Dialogs und partizipativer Prozesse mit Einzelpersonen, Gruppen und Gemeinschaften. 5. LERNFÄHIGKEITEN Die Studierenden werden: - ihre Fähigkeit zur Kontextanalyse und Bedarfsermittlung in unterschiedlichen territorialen und sozialen Umfeldern verbessern. - Stärkung ihrer Fähigkeit, ihre Wissensbasis durch Reflexion, kritische Lektüre und Diskussion von Fallstudien, die in Zusammenarbeit mit Kommilitonen definiert werden, eigenständig zu erweitern.

Art der Prüfung
1. Formative Evaluation: Während des Kurses werden die Studierenden aufgefordert, ein potenzielles Interventionsdesign zu präsentieren, das sie gemeinsam in der Gruppe entwickelt haben. Nach jeder Präsentation wird der Dozent einen individuellen Kommentar abgeben und die Studierenden auffordern, eine Selbsteinschätzung vorzunehmen. 2. Summative Bewertung: Die abschließende Bewertung besteht aus einer mündlichen Befragung auf der Grundlage des vorgestellten Projekts (das auch in schriftlicher Form eingereicht werden muss) und der während des Kurses behandelten Inhalte.

Bewertungskriterien
- Projektarbeit: Anpassung der konzeptualisierten Strategien und Methoden an eine bewusstseinsbildende Intervention, die auf einen spezifischen Kontext ausgerichtet ist. - Gewürdigte inhaltliche Merkmale sind: kritische Reflexion, ggf. Reflexion der eigenen Erfahrungen, kreative Lösungen, Aufmerksamkeit für kollaborative Prozesse, zentrale Bedeutung des Handelns und der Wahl des Ziels bei der Gestaltung der Intervention, Bewusstsein für relationale Asymmetrien, Risiken und strukturelle Faktoren bei der Erörterung gezielter Interventionen. - Zu den anerkannten formalen Merkmalen gehören: Einhaltung der Fristen, genaue Definition und Darstellung des untersuchten Phänomens, angemessene Verwendung der Fachsprache, aktive Beteiligung an der gemeinsamen Arbeit.

Pflichtliteratur

Björn Andersson (2013) Finding ways to the hard to reach—considerations on the content and concept of outreach work, European Journal of Social Work, 16:2, 171-186.

Grymonprez, H., & Roose, R. (2022). Towards a clearer understanding of the transformational potential of outreach work. European Journal of Social Work, 25(1), 26–40.

Twelvetrees, A., & Todd, R. (2024). Community Development, Social Action and Social Planning 6e: A Practical Guide. Policy Press. (pp.7-58)



Weiterführende Literatur

Allegri, E. (2015). Il servizio sociale di comunità (Vol. 142, pp. 15-175). Carocci Editore.

Calcaterra, V., & Panciroli, C. (2021). Il Lavoro Sociale di comunità passo dopo passo. Metodologia e strumenti per progetti a valenza collettiva. Centro Studi Erickson.

Campanini, A. (2009). Social work in Italy: problems and perspectives. Locus Soci@ l, (3), 36-47.

Fargion, S. (2018). Social work promoting participation: Reflections on policy practice in Italy. European Journal of Social Work21(4), 559-571.

Ripamonti, E. (2018). Collaborare: metodi partecipativi per il sociale. Carocci Faber editore.

Sanfelici, M. (2024). Fondamenti del servizio sociale anti-oppressivo (pp. 1-201). Carocci.




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