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Freie Universität Bozen

Motivierende Gesprächsführung in der Sozialen Arbeit

Semester 1 · 51114 · Bachelor in Sozialarbeit · 4KP · IT


Die Lernbereiche sind die der Beratung und der richtigen Wahrnehmung der Bedürfnisse eines Klienten, der sich an Fachleute aus dem Bereich der sozialen Dienste oder der Bildung wendet.
Darüber hinaus werden auch ethische Fragen der Beratung behandelt.
Ziel ist es, dass die Studierenden die allgemeinen wissenschaftlichen Methoden und Inhalte angemessen beherrschen, und der Kurs ist auch auf den Erwerb spezifischer beruflicher Kenntnisse ausgerichtet.

Fachleute aus dem Bereich der Bildung und Sozialarbeit bieten häufig Bildungs- und Betreuungsberatung für eine breite Zielgruppe an. Die Zwecke der Beratung sind zwar fürsorglicher, aber oft auch präventiver Natur, weshalb es für die zukünftigen Praktiker wichtig ist, sich wissenschaftlich fundiertes Wissen anzueignen, das sie in den Gesprächen als Praxis anwenden können, um sich an den tatsächlichen Bedürfnissen der Nutzer zu orientieren, die oft von ambivalenten Dynamiken geprägt sind.

Motivational Interviewing (CM) ist ein klientenzentriertes, orientiertes Beratungskonzept, um einen Ambivalenzkonflikt im Hinblick auf eine Verhaltensänderung anzusprechen und aufzulösen. Darüber hinaus ist es ein kooperativer Gesprächsstil, der darauf abzielt, die Motivation und das Engagement einer Person für Veränderungen zu stärken. Deshalb erleichtert c.m. Menschen in der Bildungs- und Sozialarbeit die Gesprächsführung vor allem in Situationen, in denen der Nutzer zunächst unmotiviert oder resistent erscheint.

CM ist ein Beratungsstil, der seit den frühen 1980er Jahren im Bereich der Suchtbehandlung in Großbritannien und den USA entwickelt wurde. Die Grundlage von CM war eine kritische Betrachtung des damals vorherrschenden "konfrontativen" Stils in der professionellen Beziehung zu Suchtkranken.
CM wurde ausdrücklich als Reaktion auf diesen Interventionsstil vorgeschlagen, der zu dieser Zeit in diesem Bereich weit verbreitet war und in einigen Einrichtungen auch heute noch praktiziert wird.

Gegenwärtig stellt CM einen alternativen Vorschlag dar, der auf einem humanistischen Ansatz beruht und es den Therapeuten ermöglichen soll, die Entstehung von Kommunikationsblockaden zwischen Klient und Therapeut zu vermeiden und leichter eine klientenzentrierte Beziehung aufzubauen, selbst bei Personen mit geringer Motivation, die in der Lage ist, die Motivation zur Änderung maladaptiver Verhaltensweisen zu steigern und den Widerstand zu verringern.

Lehrende: Peter Koler

Vorlesungsstunden: 24
Laboratoriumsstunden: 0
Anwesenheitpflicht: Laut Studiengangsregelung

Themen der Lehrveranstaltung
- Die grundlegenden Konzepte der motivierenden Gesprächsführung - Beziehungsorientierte Ansätze zum Umgang mit Widerstand - Die Modelle und Theorien der Verhaltensänderung - C.M. Interviewtechniken

Propädeutische Lehrveranstaltungen
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Unterrichtsform
Um die oben beschriebenen Ziele zu erreichen, werden neben dem Standard-Frontalunterricht mit der Möglichkeit zur Diskussion während der Vorlesungen eine Reihe praktischer Methoden eingesetzt, um mit Techniken der motivierenden Befragung zu experimentieren: Brainstorming, Übungen in kleinen Gruppen, Rollenspiele, Fishbowl, Videos und Diskussionen im Plenum.

Bildungsziele
Die disziplinären Ziele sind: Erwerb von Kompetenzen und Fertigkeiten im Umgang mit Beratungsgesprächen mit ambivalenten oder widerständigen Personen, die sich häufig an Sozial- und Bildungsdienste wenden. Außerdem sollen theoretische Kenntnisse erworben werden Fachspezifische Fertigkeiten Wissen und Verständnis Die Studierenden kennen die grundlegenden Theorien und Interventionsstrategien der Motivierenden Gesprächsführung. Fähigkeit zur Anwendung von Wissen und Verständnis Die Studierenden wissen, wie man ein Beratungsgespräch im motivierenden Stil mit ambivalenten und/oder widerstrebenden Nutzern unter Anwendung grundlegender Fertigkeiten führt. Autonomes Urteilsvermögen Die Studierenden sind in der Lage zu beurteilen, wann und in welcher Weise die Anwendung von Motivationsgesprächen sinnvoll und notwendig ist. Kommunikative Fähigkeiten Die Studierenden sind in der Lage, die grundlegenden Fertigkeiten der motivierenden Gesprächsführung einzuüben: reflektierendes Zuhören, offene Fragen, Zusammenfassen, Unterstützen, Austausch von Informationen und Ratschlägen. Sie wissen auch, wie man Veränderungsgespräche führt.

Bildungsziele und erwartete Lernergebnisse (zus. Informationen)
Die Studierenden sind in der Lage, ein Interview zu transkribieren und zu kodieren, die korrekte Anwendung zu überprüfen und sich durch diese Technik und diesen Stil zu verbessern.

Art der Prüfung
- Zwischenzeitliche Selbsteinschätzungen durch Gruppenarbeit und Diskussionen im Plenum (nur formativ). - Schriftlich - Projektarbeit, eine Selbstanalyse nach den MITI-Kriterien einer Audioaufzeichnung eines von den Schülern durchgeführten Motivationsgesprächs (1/30-24/30 or 80% of the total overall assesment) - Mündliches Gespräch zur Überprüfung der Aufarbeitung der Erfahrungen und Kursinhalte (1/30-6/30 or 20% of the total overall assesment). Erteilung einer einzigen Endnote.

Bewertungskriterien
Kriterien für die Vergabe der Note: Bei der schriftlichen Prüfung werden folgende Kriterien berücksichtigt und bewertet: Relevanz, logischer Aufbau, Klarheit der Argumentation, formale Korrektheit. Bei der mündlichen Prüfung werden folgende Kriterien berücksichtigt und bewertet: Relevanz, Klarheit der Argumentation, kritische Analyse, Fähigkeit zur Wiederholung, Reflexion.

Pflichtliteratur
  • Miller W. R., Rollnick S., Motivierende Gesprächsführung, 2025, Lambertus, Freiburg im Breisgau
  • Miller W. R., Rollnick S., Il colloquio motivazionale, Aiutare le persone a cambiare, 2014, Edizione Erickson, Gardolo-Trento
  • Miller W. R., Rollnick S., Motivational Interviewing, Fourth Edition: Helping People Change and Grow, 2023, Guilford press, New York
  • Rollnick S., Mason P., Butler C., Cambiare stili di vita non salutari, 2003, Edizione Erickson, Gardolo Trento


Weiterführende Literatur
  • Rollnick S., Miller W. R.. Butler C. C. (2008). Motivational Interviewing in Health Care. Guilford Press, New York – London
  • Miller W. R., Rollnick S. (2010). What makes it Motivational Interviewing? (Slides), ICMI Stockholm, June 2010 
  • Matulich B., (2010). How to do Motivational Interviewing. A Guidebook for Beginners



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