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Freie Universität Bozen

Sozialraumorientierte Schulsozialpädagogik und Schulsozialarbeit

Semester 1 · 51060 · Bachelor in Sozialarbeit · 4KP · DE


In dieser Vorlesung werden die Studierenden in die Begriffe Schulsozialpädagogik und Schulsozialarbeit (SSP) sowie in das Berufsbild “Sozialpädagoge/Sozialpädagogin” der Autonomen Provinz Bozen und im internationalen Kontext eingeführt. Dabei wird ausgegangen von der grundsätzlichen sozialen Dimension aller pädagogischen Konzepte und Methoden, wie sie in den Bildungssystemen der Neuzeit zum Ausdruck kommen. Kritisch untersucht wird die Entsprechung zwischen den sozialen Aspekten der Bildungsangebote und den Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen. Ausgehend von Bemühungen der Reformpädagogik wird die Entwicklung der modernen Schulsozialpädagogik beleuchtet anhand von verschiedenen Länderbeispielen. Dies führt hin zu Betrachtungen zu den entsprechenden Einrichtungen in der Autonomen Provinz Bozen und der Untersuchung aktueller Problemfelder an Bildungseinrichtungen, die spezielle schulsozialpädagogische Interventionen erfordern. Alle theoretischen Überlegungen zielen auf die Vermittlung von Praxiskompetenzen in diesem Bereich der Pädagogik ab.

Lehrende: Walter August Lorenz

Vorlesungsstunden: 24
Laboratoriumsstunden: 0
Anwesenheitpflicht: Laut Studiengangsregelung

Themen der Lehrveranstaltung
- Berufsbilder der Schulsozialpädagogik regional und international - Geschichte der Pädagogik - Strömungen in der Pädagogik - Soziale Aspekte der Entwicklungspsychologie - Gegenwärtige Belastungsfaktoren von Kindern und Jugendlichen - Aktuelle Verhaltensauffälligkeitsmerkmale - Ursachen für Verhaltensauffälligkeiten von Kindern und Jugendlichen - Kommunikation, Konfliktmoderation, „Soziales Lernen“ - (Häusliche/Schulische) Gewalt: Präventions- und Interventionsmöglichkeiten - Umgang mit Konflikten - Einführung in die Beratung, Beratungsformen - Elternarbeit - Kooperation mit den Lehrpersonen und der Schulführungskraft - Netzwerk- und Kooperationspartner der SSA/SSP - Pädagogische Beratungszentren, Supervision durch die PBZ als Angebot für die Qualitätssicherung der Arbeit der SSP und deren persönlicher Psychohygiene

Unterrichtsform
Vortrag; Gruppen- und Partnerarbeit zur Vertiefung einzelner in der Vorlesung erarbeiteter Themen; Simulation von Beratungsgesprächen und Konfliktmoderationen; Analyse von Fallbeispielen, Vorträge durch Vertreterinnen der entsprechenden Praxisfelder.

Bildungsziele
Das Ziel der Lehrveranstaltung ist die Vermittlung von pädagogischen Grundprinzipien sowie von spezifischen beruflichen Kompetenzen der SSP. In der Vorlesung erwerben die Studierenden einen Einblick in die konkrete Arbeit des Schulsozialpädagogen/der Schulsozialpädagogin. Sie reflektieren die Unterschiede des Berufsbildes und der Aufgabenbereiche der SSP und die der Lehrpersonen und erwerben ein Grundwissen über konstruktive Zusammenarbeit mit den jeweiligen schulischen Partnern unter Vermeidung häufig auftretender Divergenzen. Die Studierenden setzen sich mit auffälligem Verhalten von Kindern und Jugendlichen auseinander und lernen Handlungsstrategien für die schulische Präventions- und Interventionsarbeit kennen. Die Studierenden kennen am Ende der Vorlesung die für die Schule wichtigen Kooperationspartner und Unterstützungssysteme, auf die sie als zukünftige SSP zurückgreifen können.

Bildungsziele und erwartete Lernergebnisse (zus. Informationen)
Wissen und Verstehen: Die Studierenden erhalten einen Einblick in zentrale Themen der Schulsozialpädagogik und der Schulsozialarbeit. Das erworbene Wissen wird durch wissenschaftliche Lehrbücher und Texte in Teilaspekten unterstützt. Anwenden und Verstehen: Die Studierenden sind imstande, das erworbene Wissen anzuwenden und im Fachbereich kritisch zu argumentieren. Urteilen: Am Ende der Vorlesung sind die Studierenden imstande, Bedürfnisse von Jugendlichen und kritische schulische Situationen, die die SSP betreffen, zu erkennen, zu analysieren, zu beurteilen und unterstützende sozialpädagogische Maßnahmen zu planen. Kommunikation: Die Studierenden sind aufgrund vorhandener Informationen und aufgrund des erworbenen Wissens imstande, neue Ideen zu entwickeln und für auftretende schulische Probleme Lösungen zu suchen und zu finden. Lernstrategien: Die Studierenden erwerben ausreichend Lern- und Handlungsstrategien, um ihre Studien und zukünftigen beruflichen Tätigkeiten als SSP autonom ausführen zu können.

Art der Prüfung
Schriftliche Prüfung: Bei der schriftlichen Prüfung behandeln die Studierenden ein Fallbeispiel, mit dem sie die konkrete Anwendung des erworbenen Wissens/Erlernten und ihre daraus abgeleiteten Handlungskompetenzen unter Beweis stellen können, indem sie auf Schlüsselkonzepte der Vorlesungen und der empfohlenen Fachliteratur Bezug nehmen. Die schriftliche Prüfung hat ein Gewicht von 80%. Die mündliche Prüfung dient der Klärung und Vertiefung kritischer Aspekte der schriftlichen Arbeit. Sie besteht aus einem offenen Dialog, der auf die Sinnhaftigkeit des erinnerten Wissens und die flexible Anwendung in Praxissituationen abzielt. Sie hat ein Gewicht von 20%. Für Studierende, die nicht regelmäßig an den Veranstaltungen teilgenommen haben, wird in der mündlichen Prüfung die Kenntnis eines zusätzlichen Kerntextes der Literatur bewertet.

Bewertungskriterien
Bei der Bewertung der schriftlichen Prüfung wird folgendes in Betracht gezogen: logische Struktur und formale Korrektheit, klare Argumentation bei der Bearbeitung des Fallbeispiels, die die Fähigkeit der Anwendung des erworbenen Wissens unter Beweis stellt. Bewertet wird die integrierte Gesamtleistung der sinnvollen Verbindung theoretischen Wissens und praktischer Anwendung, was nicht in Proportionen aufgeteilt werden kann. Für die mündliche Prüfung: Kriterien sind Kenntnis der Kernkonzepte der sozialraumorientierten Sozialen Arbeit laut der Literatur und die Fähigkeit, die theoretischen Kenntnisse auf bestimmte Praxisszenarien anzuwenden. Es zählt der Gesamteindruck von sinnvoll angewandtem Theoriewissen und Praxiskompetenzen.

Pflichtliteratur
  • Karsten Speck: Schulsozialarbeit - Eine Einführung, 5. Auflage, Ernst Reinhard Verlag, München Basel 2022;
  • Hennig, C. & Knödler, U. (2017) Schulprobleme lösen: Ein Handbuch für die systemische Beratung. Beltz Verlagsgruppe.
  • Annette Just: Systemische Schulsozialarbeit, Carl Auer Verlag, Heidelberg 2021;


Weiterführende Literatur
  • Dittmar, V. (2023) Systemische Beratung in der Extremismusprävention Theorie, Praxis und Methoden. 1. Auflage. Stuttgart: Verlag W. Kohlhammer.
  • Florian Baier/Ulrich Deinet (2011): Praxisbuch Schulsozialarbeit: Methoden, Haltungen und Handlungsorientierungen für eine professionelle Praxis, Barbara Budrich Verlag;
  • Matthias Drilling (2009): Schulsozialarbeit, Haupt Verlag;
  • Wolfgang Lenhard (Hrsg.) (2022): Psychische Störungen bei Jugendlichen, Springer Verlag;
  • Nicole Pötter/Gerhard Segel (Hrsg.) (2009): Profession Schulsozialarbeit;          VS       Verlag für Sozialwissenschaften;
  • Beate Schuster (2017): Pädagogische Psychologie, Springer Verlag;
  • Schweitzer, J. (1998) Gelingende Kooperation systemische Weiterbildung in Gesundheits- und Sozialberufen. Weinheim [u. a: Juventa-Verl.
  • Anke Spies (2011): Soziale Arbeit an Schulen. VS Verlag für Sozialwissenschaften
  • Anke Spies, Nicole Pötter (2011), Einführung in das Handlungsfeld Schulsozialarbeit, VS Verlag für Sozialwissenschaften;



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