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Freie Universität Bozen

Forschungsaktivitäten

Description

Die Hauptthemen der Forschungsaktivitäten sind 

Kinder- und Jugendhilfe 
Dieser Bereich umfasst Themen wie Kinderschutz, Fremdunterbringung, ambulante Hilfen, Care Leaving, Sprengelsozialarbeit, Kinderrechte sowie Kinder und Jugendliche als Opfer von Straftaten. 
 
Altern, Care, Diversität, Gender und Migration 
Dieser Bereich umfasst die Beschäftigung mit Folgen und Anforderungen, die mit dem demografischen Wandel einhergehen und die Entwicklung des Sozialwesens maßgeblich bestimmen. Zentrale Themen betreffen die Alterung der Gesellschaft, Migration und die Zunahme kultureller Vielfalt, Geschlechterrollen und Generationenverhältnisse sowie die Bewältigung, Organisation und Finanzierung von Pflege und Sorgearbeit. 
 
Sozialpolitik, Innovation im Sozialwesen, soziale Sicherung und Teilhabe 
Dieser Schwerpunkt umfasst die proaktive Gestaltung lokaler Sozialpolitik, die integrative Sozialplanung und das partizipative Monitoring dieser Bereiche unter besonderer Berücksichtigung integrierter und sozialräumlicher Handlungsansätze sowie der Förderung zivilgesellschaftlichen Engagements. 

Forschungsprojekte:

  • Gestaltung einer nachhaltigen Pflegesicherung für Südtirols Zukunft (SuCa)
  • Durchführung einer Studie zum Thema Armut bei Kindern, Jugendlichen und Familien in Südtirol

CARE- Designing sustainable care provision for South Tyrol's future

CARE- Gestaltung einer nachhaltigen Pflegesicherung für Südtirols Zukunft

Team: Weissensteiner, A., Viganò, F., Paone, N., Cavrini, G., Loch, U., Cisotto, E., Tappeiner, G.

Dauer: 2021-2022

Partner: Vertreter des Verbands der Seniorenwohnheime Südtirols, Sanitätsbetrieb

Finanzierung: Autonome Provinz Bozen

Zusammenfassung: In den letzten Jahren ist wegen des demographischen Wandels und des sozio-ökonomischen Kontexts die Frage einer zukünftigen Ausrichtung der Pflegesicherung immer akuter geworden. Um eine gute Lösung für Südtirol zu finden, muss man die Pflegeorganisation und die Pflegefinanzierung gemeinsam betrachten. Ein tragfähiges Konzept muss die bestehenden und die geplanten Pflegedienste und Pflegeeinrichtungen, die Wünsche und Vorstellungen der Südtiroler Bevölkerung genauso, wie die verschiedenen Finanzierungsformen in Betracht ziehen.
Viele der damit verbundenen Fragestellungen haben gesellschafts- und verteilungspolitische Implikationen. Nur wenn man diese Gegebenheiten hinreichend berücksichtigt, wird ein Finanzierungsinstrument das leisten können, was die Südtiroler Bevölkerung zurecht davon erwartet. Die Tatsache, dass es in den OECD Ländern ganz verschiedene Ansätze zur Absicherung der Pflege gibt, zeigt, dass es vermutlich kein „bestes Modell“ gibt. Es besteht also der Bedarf eines Projektes mit dem Anspruch auf der Grundlage der lokalen Gegebenheiten Vorschläge auszuarbeiten und deren Stärken und Schwächen aufzuzeigen. Aufgrund wissenschaftlich fundierter Daten und Lösungsvorschläge kann dann die demokratisch legitimierte Politik informierte Entscheidungen treffen.

Ziel: Das Ziel des Projektes ist die Evaluierung der aktuellen sozialen Praktiken in Südtirol, um langfristige Maßnahmen der Langzeitpflege zu sichern. Die folgende Untersuchung fokussiert sich im Besonderen auf die Pflegesicherung in Südtirol für Personen ab dem 60. Lebensjahr.
Ergebnisse: Die Daten bezüglich Kosten wurden von den Seniorenwohnheimen, Sonstige Dienste in der Pflege, die Hauspflege und Hauskrankenpflege; im Rahmen eines Fragebogens wurden die Bedürfnisse der pflegenden Angehörigen, die Konsequenzen der demografischen Entwicklung, Szenarios und deren finanziellen Konsequenzen sowie die Pflegemodelle in Europa analysiert. Abschließend wurden die Visionen für die Prävention vor und der Organisation der Pflege erarbeitet.

PEACHES (Participation in Early Childhood Educational Services)

PEACHES (Participation in Early Childhood Educational Services)

Team: Laura Trott (PI) & Sabine Tiefenthaler

Dauer: 12 Monate (05.22 – 04.23)
 
Partner: Elena Martorana (Praxisforscherin von La Strada-der Weg) & Familienagentur des Landes

Finanzierung: interne Finanzierung

Zusammenfassung: Die Studie PEACHES befasst sich mit der Gestaltung und Aufrechterhaltung des Kontakts zu Familien mit Flucht- und Migrationserfahrungen in Einrichtungen für Familien mit Kleinkindern aus verschiedenen Perspektiven.

Datenerhebung: Im vorgestellten Projekt wurde der gesamte Prozess von einer partizipativen Forschungsgruppe bestehend aus zwei akademisch Forscherinnen und einer Praxisforscherin der offenen Angebote für Familien mit Kleinkindern gestaltet und durchgeführt. Die Datenerhebung erfolgt unter Anwendung unterschiedlicher qualitativer Methoden, wie teilnehmenden Beobachtungen und Fokusgruppen.

TeilnehmerInnen: Insgesamt nahmen 85 Fachkräfte der frühen Kindheit (Kleinkindbetreuungsdienste, ELKIs und andere niederschwellige Angebote für Familien mit Kleinkindern) mit folgenden beruflichen Hintergründen an den Fokusgruppen teil: frühkindliche Bildung und Betreuung, Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Psychologie. Außerdem verfügten die TeilnehmerInnen über unterschiedliche Funktionen wie DirektorInnen, KoordinatorInnen, KinderbetreuerInnen und PädagogInnen. Die TeilnehmerInnen waren alle weiblich und kamen sowohl aus dem ländlichen als auch dem städtischen Raum Südtirols.

Datenauswertung: Die Auswertung des Datenmaterials erfolgte nach der konstruktivistischen Grounded Theory (KGT) (Charmaz 2014). Charmaz (2014) hebt den Miteinbezug der Co-Forschenden hervor und führt aus, dass die entstehende Theorie aufgrund dieser Vorgehensweise auf einer ko-konstruierten Wissensbildung beruht.

Ergebnisse: Durch die Datenauswertung konnten folgende Dimensionen der Gestaltung und Aufrechterhaltung des Kontakts mit Familien mit Flucht- und Migrationserfahrungen herausgearbeitet werden:

  • Sprache und Kommunikation,
  • soziales Kapital und soziale Unterstützung
  • Kooperation und Zusammenarbeit mit unterschiedlichen AkteurInnen

Weiter wurde gemeinsam mit den Teilnehmerinnen eine Broschüre für Fachkräfte zum Thema einer gleichberechtigten Teilhabe von allen Familien in den Diensten der frühen Kindheit entwickelt. Die Broschüre präsentiert best-practice Beispiele zu den Themen Kommunikation, Aufbau von Vertrauen, Zusammenarbeit mit unterschiedlichen AkteurInnen und die Gestaltung einer inklusiven Haltung. Die Erkenntnisse aus den Fokusgruppen wurden mit aktuellen Reflexionen aus der Wissenschaft in Zusammenhang gebracht und Links zu weiteren Vertiefungen wichtiger Thematiken wurden ebenso integriert.

Professionalization, Transition and Autonomy in outreach socio-pedagogical family services – PTA

Professionalization, Transition and Autonomy in outreach socio-pedagogical family services - PTA 

Team: Ulrike Loch (PI) & Sabine Tiefenthaler

Dauer: 42 Monate (08.22 – 12.25)

Partner: Bezirksgemeinschaften Südtirols und Einrichtungen des Dritten Sektors
Finanzierung: interne Finanzierung

Zusammenfassung: Das Forschungsprojekt "Professionalization, Transition and Autonomy - PTA" des Kompetenzzentrums für Sozialarbeit und Sozialpolitik der Freien Universität Bozen hat das Ziel, Prozesse der Autonomieentwicklung von Familien im Kontext der aufsuchenden sozialpädagogischen Familienarbeit in Südtirol zu untersuchen. (Aufsuchende sozialpädagogische Familienarbeit, Educativa domiciliale). Es handelt sich um ein Angebot der sozialpädagogischen Grundversorgung, das vom Sozialdienst koordiniert und in Zusammenarbeit mit Sozialpädagogen aus den Bezirken oder dem dritten Sektor (z.B. EOS, La strada, Südtiroler Kinderdorf) durchgeführt wird.

Ziele: Das allgemeine Ziel der Studie ist es, Muster der Autonomieentwicklung der involvierten Familien zu identifizieren. Daraus abgeleitet werden die folgenden drei Aspekte, die in Wechselwirkung zueinander betrachtet werden können, in den Mittelpunkt gestellt:

  1. Professionalisierung: Ziel ist es, den Zusammenhang zwischen der Qualität der Dienstleistung, der Ausbildung der Fachkräfte, der Gestaltung der Dienstleistung und der Ressourcen und deren Auswirkungen auf die Autonomieentwicklung zu untersuchen.
  2. Übergänge: Ziel ist die Erforschung der Übergänge von betreuten Jugendlichen ins Erwachsenenalter. Untersucht werden Ressourcen und Hindernisse für die Autonomieentwicklung von Jugendlichen.
  3.  Kooperationen/Netzwerke: Ziel ist es zu verstehen, an welchen Kooperationen/Netzwerken der Dienst beteiligt ist und welche Auswirkungen diese Kooperationen/Netzwerke auf die Autonomieentwicklung von Familien haben.

Studiengestaltung: Ein partizipativer Ansatz bedeutet, dass das Projekt in Zusammenarbeit zwischen Akteuren aus dem wissenschaftlichen Bereich (unibz) und der Praxis (Sozialbezirke, Dritter Sektor) entwickelt und durchgeführt wird.
Es kann als eine Zusammenarbeit zwischen dem Kompetenzzentrum und den Sozialbezirken und dem Dritten Sektor definiert werden, bei der die Universität die Projektleitung innehat, aber die Ideen und das Fachwissen der genannten Akteure berücksichtigt, um einen gemeinsamen Weg zur Umsetzung des Forschungsprojekts zu entwickeln. Im Rahmen des Forschungsprojekts werden folgende Methoden angewandt:

  • ethnographische Beobachtungen
  • offene Interviews in Einzelsettings mit Fachkräften, Eltern und Minderjährigen in verschiedenen Phasen des Unterstützungsprozesses der Familien
  • Fokusgruppen mit verschiedenen Fachkräften
  • altersgerechte Methoden zur Einbeziehung von Jugendlichen (Community Mapping, Photovoice).

Durch diesen breiten Forschungsansatz und einen iterativen Forschungsprozess wird die alltägliche Praxis der aufsuchenden sozialpädagogischen Familienhilfe in ihrer Bandbreite beobachtbar. Die Forschungsdaten werden anonymisiert und später mit einer qualitativen Auswertungsmethode analysiert. Die Ergebnisse werden der beruflichen Praxis zur Verfügung gestellt und wissenschaftlich publiziert.

DICO II - Digital Communication

DICO II - Digital Communication

Dauer: 2022

Forschungsprojektteam: Lintner Claudia, Zadra Franca
 
Finanzierung: intern

Zusammenfassung: Das Forschungsprojekt DICO II analysiert die Möglichkeiten, die neue Technologien für die methodische Entwicklung der Sozialarbeit (Sozialarbeit, Sozialpädagogik) bieten. Das Forschungsprojekt konzentriert sich insbesondere auf die niederschwellige Sozialarbeit (z.B. Streetwork). Ziel des Forschungsprojekts ist es, besser zu verstehen, wie technologische Innovationen im Arbeitsalltag eingesetzt werden, um die Dienstleistung zugänglicher zu machen. Darüber hinaus untersucht das Projekt die Auswirkungen, die der Einsatz neuer Technologien auf die theoretische und methodologische Entwicklung der Disziplinen hat. Beschreibung der zu erbringenden Leistungen: Der/die Beauftragte hat folgende Aufgaben zu erfüllen: 1. Literaturrecherche mit Schwerpunkt auf der methodischen und theoretischen Entwicklung der Neudigitalisierung der Sozialen Arbeit, 2. Rekrutierung von potentiellen Gesprächspartnern, 3. Durchführung von 20 narrativen Interviews mit Fachkräften und Nutzern, 4. Transkription der Interviews, 5. Erstellung einer Zusammenfassung inklusive des Forschungsprotokolls für alle Interviews, 6. Erstellung eines Projektberichts mit den wichtigsten Erkenntnissen aus den Interviews und der Literaturrecherche.